„Wer nicht kommuniziert, wird nicht gehört!“ – Wissenschaft besser vermitteln
Wissenschaft begeistert und fasziniert. Nur, wie berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ihre Arbeit in und mit der Öffentlichkeit? Der erweiterte Dialog mit einem breiteren fachfremden Publikum stand im Zentrum der „14. Plant Science Student Conference“ (PSSC). Diese fand vom 19. bis 22. Juni am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) statt. Insgesamt folgten 50 Promovierende aus ganz Deutschland der Einladung an das Institut in Gatersleben (Sachsen-Anhalt) und erwarben in den zurückliegenden Tagen neue Fähigkeiten für die Kommunikation wissenschaftlicher Themen.
Die Bedeutung von Kommunikation wächst auch in der Wissenschaft. Eine veränderte Medienlandschaft und damit verbundene Kommunikationskanäle sowie das wachsende Interesse der Menschen an Wissenschafts- und Technologiethemen verlangen nach einem verständlichen, authentischen und vor allem ehrlichen Umgang mit Forschungsergebnissen. „Wer nicht kommuniziert, wird nicht gehört!“, unter diesem Motto lud das „Student Board“ des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung zur “14. Plant Science Student Conference“ ein.
Die Promovierenden stellten im Hörsaal Projekte zur Pflanzenforschung, Pflanzenbiochemie, Phytopathologie und zu neuen molekularen Methoden, wie die Editierung von Genomen durch CRISPR/Cas, in Vorträgen und durch Poster vor. Ziel war es, einen verständlichen Einstieg in das jeweilige Thema zu ermöglichen und die Zuhörer für das eigene Thema zu begeistern. Die beste Präsentation und das verständlichste Poster wurden mit Publikumspreisen ausgezeichnet. Diese gingen an Mona Schreiber und Sara Naseri Rad.
Von den Studierenden zusätzlich eingeladene Gastredner stellten Beispiele für die Kommunikation außerhalb des Hörsaals vor. Es wurde diskutiert, wie diese erfolgen muss, um nicht nur von Fachjournalisten sondern direkt von der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Neben verständlichen Texten und einer klaren und eingängigen Bildsprache kommt – getrieben durch den Bedeutungsgewinn von „Bewegtbildern“, wie Videoclips, Animationen oder Filmen – auch der Körpersprache eine wachsende Bedeutung zu, so ein Fazit der Tagung. Denn durch die Körpersprache werden unterschwellig Botschaften transportiert. Diese sind für die Wahrnehmung und Akzeptanz eines Beitrags entscheidend. Hinzu kommt, dass die Öffentlichkeit sich selbst zu Wort meldet und direkt reagieren kann. Auch erfolgt die Berichterstattung aus der Wissenschaft nicht, wie bisher, ausschließlich über ausgebildete Pressesprecher oder Journalisten. Durch die neuen Medien treten die Forschenden selber in den direkten Dialog mit einer breit gefächerten Öffentlichkeit. Über Twitter und andere soziale Medien erreichen sie Politiker, Journalisten, Kritiker aber auch Befürworter direkter als bisher. Dadurch erleben sie unmittelbarere Reaktionen und müssen lernen, mit diesen umzugehen und erneut zu reagieren. Dieses neue Erfahrungsfeld wurde den teilnehmenden Studierenden vermittelt. Nicht im Frontalunterricht , sondern durch Diskutieren und Ausprobieren.
„Ich habe in den vergangenen Tagen viel gelernt, was die Kommunikation außerhalb meines Projekts betrifft. Gleichzeitig konnte ich viele neue Kontakte knüpfen. Aber auch die Erfahrung, dass die Organisation einer erfolgreichen Konferenz nur mit vielen Leuten zu meistern ist, war eine wichtige.“, so Daniela Impe, Organisatorin und Vorsitzende des „Student Boards“ des IPK. Sie zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf der Konferenz und der Unterstützung durch das IPK.
Die „Plant Science Student Conference“ findet jährlich im Wechsel zwischen dem Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie Halle und dem IPK statt.
Weitere Informationen:
https://twitter.com/ipk_psb
http://www.ipk-gatersleben.de/student-board/