Leuphana verleiht Silvia Federici die Ehrendoktorwürde
Während ihres diesjährigen dies academicus am 4. Juli 2018 hat die Leuphana Universität Lüneburg die Ehrendoktorwürde der Fakultät Kulturwissenschaften an Prof. em. Dr. Silvia Federici verliehen. Mit der Verleihung ehrt die Fakultät die Wissenschaftlerin für ihre bahnbrechenden wissenschaftlichen Errungenschaften ebenso wie für ein lebenslanges politisches, feministisches und soziales Engagement.
Prof. Dr. em. Silvia Federici gehört zu den einflussreichsten Wissenschaftlerinnen im Bereich der marxistisch-feministischen Kulturtheorien und hat durch die Prägung des Begriffs der Reproduktionsarbeit für die Kulturforschung auf internationaler Ebene neue Forschungszweige eröffnet. Ihre Arbeiten, allen voran ihr kanonisches Buch Caliban and the Witch: Women, the Body and Primitive Accumulation (2004), gehören mittlerweile zum festen Bestandteil sozialwissenschaftlicher Forschung, finden aber auch weit darüber hinaus im Wissenschafts- und Kunstfeld große Beachtung.
Silvia Federici, die 1972 zu den Mit-Begründerinnen des International Feminist Collective gehörte, ist eine herausragende intellektuelle Persönlichkeit und sticht als solche auch durch ihre zivilgesellschaftliche Einflussnahme im Bereich der Bildung, der Menschenrechte sowie alternativer ökonomischer Modelle im Sinne der „commons“ hervor. Ihre Arbeit ist nicht nur ein zentraler Reflexionspunkt zeitgenössischer Kulturtheorien, sondern zeigt auch Wege einer transdisziplinär gedachten Wissenschaft auf.
Zur Person:
Silvia Federici wurde 1942 in Italien geboren. In den 1960er Jahren ging sie in die USA und erwarb 1980 an der Universität von Buffalo (USA) den Doktortitel. Sie lehrte an der Universität Port Harcourt in Nigeria und wurde später Professorin für Politische Philosophie und International Studies am New College der Hofstra Universität in New York. Inzwischen ist sie emeritiert.