Unterschätzte Gefahren erkennen
Jahrestreffen der Chemiker im öffentlichen Dienst
Ob Staub am Arbeitsplatz oder Kohlenmonoxid beim Grillen – versteckte Gefahren finden sich in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Bleiben sie unerkannt, können sie sogar lebensbedrohlich werden. Die Chemiker im öffentlichen Dienst, eine Fachgruppe der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), gehen diesen unterschätzten Gefahren auf ihrem Jahrestreffen am 4. und 5. September 2018 bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) in Frankfurt am Main auf den Grund.
In der Fachgruppe haben sich Chemikerinnen und Chemiker aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen zusammengeschlossen. Die Mitglieder sind u.a. in den Umweltbehörden des Bundes oder bei der Feuerwehr tätig, arbeiten in Laboratorien, in der Beratung oder gehen einer Forschungstätigkeit nach. Entsprechend abwechslungsreich ist das Vortragsprogramm ihres Jahrestreffens gestaltet.
Über die fatalen Folgen von Drogen klärt Dr. Frank Scheufler vom Kriminaltechnischen Institut beim Bayerischen Landeskriminalamt auf. Dabei spielen die steigende Zahl der Rauschgiftdelikte sowie neue psychoaktive Stoffe eine wichtige Rolle. Diese relativ leicht zugänglichen Drogen stellen ein unkalkulierbares Risiko für Gesundheit und Leben dar, da sie oft unvorhersehbare Wirkungen besitzen.
Um das Risiko einer Kohlenmonoxid-Vergiftung geht es in dem Vortrag von Dr. Sebastian Foraita von der Frankfurter Feuerwehr. Kohlenmonoxid ist deshalb so gefährlich, weil es geruchlos und unsichtbar ist. Dadurch wird die Gefahr des Gases oftmals nicht oder zu spät erkannt. Ursachen für Kohlenmonoxid-Vergiftungen können zum Beispiel verstopfte Schornsteine oder das Grillen in geschlossenen Räumen sein.
Unterschätzte Gefahren können sich auch am Arbeitsplatz verstecken, wie Dr. Rolf Packroff von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin darstellen wird. Trotz Asbestverbot und Verpflichtung zu staubmindernden Maßnahmen ist das Einatmen von Staub am Arbeitsplatz immer noch eine der Hauptursachen für berufsbedingte Atemwegserkrankungen. Daher muss bei innovativen Werkstoffen besonders auf eine anwendungssichere Gestaltung geachtet werden.
In weiteren Vorträgen geht es u.a. um die ungeahnten Risiken bei wissenschaftlichen Projekten sowie um die Gefahren von Oximen in Lacken und Dichtstoffen. Die Experten zeigen auf, wie sich Gefährdungen erkennen lassen, und was insbesondere Chemiker dafür tun können, um sie zu vermeiden.
Weitere Informationen finden sich unter www.gdch.de/oedi.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 31 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen, darunter die Fachgruppe Chemiker im öffentlichen Dienst. Ihre derzeit 233 Mitglieder setzen für die spezifische Förderung der wissenschaftlichen/beruflichen Interessen von Chemikern im öffentlichen Dienst ein und nutzen ihren Sachverstand und Einfluss im Sinne der Aufgaben der GDCh (z.B. im Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutz).
Weitere Informationen:
http://www.gdch.de