Internationaler Workshop zur Umweltgerechtigkeit an der Uni Kiel
Vom 6. bis 8. Juni treffen sich mehr als 60 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Geographie, Sozial-, Politik- und Rechtswissenschaften und Umweltethik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) zum Workshop „Narratives and Practices of Environmental Justice“.
Die Auswirkungen des Klimawandels wie Stürme, Überschwemmungen oder der Meeresspiegelanstieg und die damit verbundenen Umweltkrisen haben starken Einfluss auf die Menschheit und werfen Fragen nach einem gerechten Umgang mit den Folgen auf. Ein relativ kleiner und wohlhabender Teil der Weltbevölkerung beansprucht einen immer größeren Anteil der Ressourcen auf der Erde und verschmutzt und zerstört gleichzeitig wertvolle Lebensräume an Land und in den Weltmeeren. Betroffen sind oft diejenigen Gruppen, die am wenigsten für die Entwicklungen verantwortlich sind. Doch wie lässt sich ein gerechter Umgang etwa mit den Folgen der Klimaerwärmung oder der Ausbeutung von Ressourcen erreichen? Welche grundsätzlichen Konzepte zur Umweltgerechtigkeit gibt es? Und welche internationalen politischen Praktiken können greifen, um beispielsweise Beteiligungsmöglichkeiten für wirtschaftlich schwächere Staaten zu schaffen?
Vom 6. bis 8. Juni treffen sich mehr als 60 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Geographie, Sozial-, Politik- und Rechtswissenschaften und Umweltethik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) zum Workshop „Narratives and Practices of Environmental Justice“, um sich zu diesen und weiteren Fragen aus dem komplexen Themengebiet der Umweltgerechtigkeit auszutauschen. Organisiert wird die zweitätige Veranstaltung vom Geographischen Institut. Der Forschungsschwerpunkt Kiel Marine Science (KMS) an der CAU und die Heidenhof Stiftung unterstützen den Workshop.
„Ziel des Workshops ist es, den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu Fragen der Umweltgerechtigkeit zu fördern“, sagt Organisatorin Silja Klepp, Professorin für Soziale Dynamiken in Küsten- und Meeresgebieten an der Uni Kiel und Mitglied im Forschungsschwerpunkt KMS. Aufbauend auf ihren früheren Forschungsarbeiten konzentriert sich der Workshop auf Erzählungen und Praktiken der Umwelt(un)gerechtigkeit. Die Thematik soll dadurch weiter in die wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskussion gebracht werden und dazu beitragen, soziale Fragen mit Umweltproblemen zu verknüpfen und disziplinäre, eindimensionale Sichtweisen zu überwinden. Der Workshop bildet darüber hinaus den Startschuss für das neue Kieler Netzwerk zur Umweltgerechtigkeit „Enjust – Network for Environmental Justice“, das 8. Juni gegründet wird und zukünftig eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft darstellt.
Im öffentlichen Teil des Workshops hält Professor Gordon Walker von der Universität Lancaster am 6. Juni um 14 Uhr einen Keynote-Vortrag zum Thema Umweltgerechtigkeit. Der britische Wissenschaftler und Leiter des DEMAD Centre forscht zu sozialen und normativen Dimensionen von Umwelt, Nachhaltigkeit und den damit verbundenen Risikofragen.
Ebenfalls am 6. Juni, um 19 Uhr, eröffnet die Hamburger Fotografin und Künstlerin Barbara Dombrowski ihre Ausstellung mit Fotoinstallationen zum Thema Klimagerechtigkeit in Kiribati, Ozeanien. Die Bilder sind Teil ihrer Arbeit „Tropic Ice – Dialog between Places Affected by Cimate Change“, mit der sie auf den Klimawandel, Klimawandelanpassung und die Folgen auf fünf Kontinenten aufmerksam macht. Mit den Bildern der Kieler Ausstellung dokumentiert sie erstmals eine Reise nach Ozeanien. Die Dokumentation über Kiribati ist dabei eng mit der Forschung von Silja Klepp verknüpft. Die Ausstellung „Klimagerechtigkeit“ ist noch bis zum 28. Juni im Foyer des Wissenschaftszentrums zu sehen.
Am 7. Juni, um 19 Uhr, diskutieren Roda Verheyen (Anwalt und Klimaaktivist, Hamburg), Steffen Regis (Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein, Kiel), Daniel Morchain (International Institute for Sustainable Development, Winnipeg), Gunnar Maus (Regionalplanung Schleswig-Holstein, Kiel) und Jean Carlo Rodriguez de Francisco (Deutsches Entwicklungsinstitut, Bonn) über verschiedene Handlungsoptionen für eine sozial-ökologische Transformation. Moderiert wird die Veranstaltung von Professor Florian Dünckmann vom Geographischen Institut der Uni Kiel.
Interessierte sind herzlich zu den öffentlichen englischsprachigen Programmpunkten eingeladen.
Das Wichtigste in Kürze:
Öffentlicher Vortrag (Keynote)
„Environmental justice in space and time: opening up temporalities” (Prof. Walker)
Wann: Donnerstag, 6. Juni, 14 Uhr
Wo: Fraunhoferstraße 13, Wissenschaftszentrum Kiel
Vernissage zur Ausstellung Klimagerechtigkeit
Wann: Donnerstag, 6. Juni, 19 Uhr
Wo: Fraunhoferstraße 13, Wissenschaftszentrum Kiel
Podiumsdiskussion (Panel Discussion)
Wann: Freitag, 7. Juni, 19-21 Uhr
Wo: Fraunhoferstraße 13, Wissenschaftszentrum Kiel
Fotos stehen zum Download bereit:
www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/2019/165-workshop-1.jpg
Bildunterschrift: Die Hamburger Künstlerin Barbara Dombrowski stellt im Wissenschaftszentrum Fotoinstallationen zum Thema Klimagerechtigkeit in Kiribati, Ozeanien, aus.
© Barbara Dombrowski
https://www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/2019/165-workshop-2.jpg
Die Bilder sind Teil ihrer Arbeit „Tropic Ice – Dialog between Places Affected by Cimate Change“, mit der sie auf den Klimawandel, Klimawandelanpassung und die Folgen auf fünf Kontinenten aufmerksam macht.
© Barbara Dombrowski
https://www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/2019/165-workshop-3.jpg
Die Dokumentation über Kiribati ist dabei eng mit der Forschung von Professorin Silja Klepp verknüpft.
© Silja Klepp, Uni Kiel
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Kontakt:
Prof. Dr. Silja Klepp
Telefon: 0431/880-5641
E-Mail: klepp@geographie.uni-kiel.de
Weitere Informationen:
http://www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/165-workshop/