Finale des Pilotprojekts „Moot Court“ macht Wirtschaftsrecht erlebbar
Vom Aufruf der Sache bis zur Urteilsverkündung – In den Räumen des Landgerichts Bochum erlebten angehende Wirtschaftswissenschaftler der Universität Witten/Herdecke alles, was zu einem echten zivilgerichtlichen Rechtsstreit gehört
Die juristische Hochschulausbildung steht überwiegend in dem Ruf, realitätsfern zu sein. Um diesem Vorurteil entgegenzuwirken, führte PD Dr. Christoph Schreiber vom Wittener Institut für Familienunternehmen eine neuartige Lehrveranstaltung für Studierende der Wirtschaftswissenschaft der Universität Witten/Herdecke ein. Das Finale des Seminars fand unter der Bezeichnung „Moot Court zum Wirtschaftsrecht“ am Landgericht Bochum statt: In der Rolle des Klägers und des Beklagten erlebten die teilnehmenden Studierenden unter dem Vorsitz von Dr. Friedhelm Lißeck, Vorsitzender Richter am Landgericht, einen täuschend echt wirkenden Zivilprozess. Genau wie in einer „echten“ Verhandlung wurden Anträge gestellt, Zeugen vernommen, Sachverhalte ermittelt und Rechtsgespräche geführt. Und am Ende gab es natürlich eine Urteilsverkündung – wenn auch ohne bindenden Charakter.
Lob von allen Beteiligten
Die Veranstaltung wurde von allen Seiten durchweg positiv aufgenommen. Aus dem Kreis der Studierenden („Für genau so eine Veranstaltung bin ich nach Witten gekommen!“) gab es ebenso Lob wie von Friedhelm Lißeck, der in seinem Schlusswort anmerkte: „Es gibt heute keine Verlierer!“.
Auch Christoph Schreiber zeigt sich sehr zufrieden mit dem Ablauf des Prozessgeschehens: „Es war überraschend, wie hoch die Qualität der – nicht von Juristen verfassten – Schriftsätze war. In der mündlichen Verhandlung haben die Parteien vor allem durch ihr sachliches Auftreten und ihre offensichtlich gute Vorbereitung auf den Termin überzeugt.“
Angesichts des großen Erfolges der Lehrveranstaltung soll sie auch im Sommersemester 2020 angeboten werden. „Die Jurymitglieder haben zugesagt, auch im nächsten Sommer dabei zu sein. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Formats“, so Schreiber.
Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Dr. Ruth Orenstrat unter Ruth.Orenstrat@uni-wh.de oder +49 2302 926-506.
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Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit über 2.600 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten/Herdecke ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und Lehrbereiche – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie/Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Ein exklusiver Kreis von rund 75 Familienunternehmen macht dies möglich. So kann das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren. Mit derzeit 18 Professoren leistet das WIFU seit mehr als 20 Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.