Bahn statt Flugzeug: Die HTW Berlin achtet bei Dienstreisen künftig stärker auf den Klimaschutz
An der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin) sollen Dienstreisen, die mit der Bahn in weniger als sechs Stunden bewältigt werden können, künftig nicht mehr mit dem Flugzeug zurückgelegt werden. „Wir möchten nicht nur durch unsere Forschungsaktivitäten, sondern auch als Institution einen spürbaren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten“, sagt Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer. Deshalb setze man nicht nur auf eine freiwillige Selbstverpflichtung der Hochschulmitglieder, sondern habe sich für die Verabschiedung einer hochschulweit geltenden Dienstreise-Regelung entschlossen. Sie soll Anfang 2020 in Kraft treten.
Durch dienstliche Flugreisen verursachten HTW-Beschäftigte zuletzt 263 Tonnen Treibhausgase. Bei jedem zweiten Flug wurde eine Kurzstrecke unter 750 Kilometern zurückgelegt. Dies soll sich ändern. Wenn das Ziel der Dienstreise innerhalb von sechs Stunden mit der Bahn erreichbar ist, dürfen Hochschulmitglieder ab 2020 nicht mehr fliegen. Für Mittel- und Langstreckenflüge soll grundsätzlich eine Treibhausgaskompensation geleistet werden, um die entstehenden Umweltschäden zu mindern, außerdem monetär abzubilden und die Beschäftigten zu sensibilisieren. Auf der Agenda stehen außerdem die Vermeidung von Dienstreisen durch die Nutzung geeigneter Technik für Telefon- und Videokonferenzen sowie eine umweltkritische Bewertung von Dienstreisen mit dem Pkw.
„Die neue Dienstreise-Regelung ist Teil einer umfassenderen Strategie der HTW Berlin, an der die Hochschule seit mehreren Monaten arbeitet und die nun schrittweise umgesetzt werden soll“, meint HTW-Kanzler Claas Cordes, der an der Hochschule das Umweltmanagementsystem „EMAS“ initiierte. Im Jahr 2018 erhielt die HTW Berlin als bislang einzige Berliner Hochschule das EU-weit standardisierte, umfassende EMAS-Umweltzertifikat.
Als größte Berliner Hochschule für Angewandte Wissenschaften beschäftigt die HTW Berlin rund 300 Professor_innen und 500 Mitarbeiter_innen. In Lehre und Forschung genießen Fragen des Umweltschutzes und der Umweltverträglichkeit schon immer große Bedeutung. Die Energieforschung ist einer der profiliertesten Forschungsschwerpunkte. Der HTW-Wissenschaftler Prof. Dr. Volker Quaschning zählt zu den Mitbegründer_innen der Initiative „Scientists for Future“ und war beratend an der Entscheidungsfindung beteiligt.
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Kerrin van Bergen, HTW Berlin, Umweltmanagementbeauftragte
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