Datenmanagement mit System
Projekt Ökosystem Datenmanagement erfolgreich gestartet
Wie lassen sich die stetig wachsenden digitalen Datenmengen aus unterschiedlichsten Bereichen systematisch nachhaltig nutzen? Seit 1. Oktober 2019 befasst sich das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,7 Millionen Euro geförderte Projekt „Ökosystem Datenmanagement: Analysen – Empfehlungen – FAIRification” (Ecosystem Data Management - EcoDM) mit dieser Frage.
Für einen Förderzeitraum von 30 Monaten gehen die Max-Planck-Gesellschaft vertreten durch die Max Computing and Data Facility (MPCDF), das Deutsche Archäologische Institut, das am Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ angesiedelte Helmholtz Open Science Office und die Fachhochschule Potsdam der Fragestellung nach. Das Besondere: EcoDM erforscht, wie die Potenziale des rasanten digitalen Datenwachstums systematisch FAIR (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) gemacht und genutzt werden können.
"Wissenschaft ist ein globales Unterfangen. Die derzeitige Etablierung einer European Open Science Cloud sowie der Nationalen Forschungsdaten Infrastruktur in Deutschland wird weitreichende Folgen für die wissenschaftliche Praxis im digitalen Zeitalter insgesamt haben, die deutlich über die notwendigen Standardisierungen im Forschungsdatenmanagement hinausgehen“, sagt Raphael Ritz. Der Bereichsleiter Datendienste bei der MPCDF in Garching bei München ist Projektkoordinator von EcoDM. „Es ist daher für die Max-Planck-Gesellschaft von fundamentaler Bedeutung, zu diesen Entwicklungen im Interesse der Exzellenz der Grundlagenforschung in Deutschland im internationalen Kontext beizutragen.“
Dabei ist der Umgang mit Forschungsdaten in der Wissenschaft nur einer von vier Bereichen, den die vier Projektpartner in den nächsten zwei Jahren untersuchen werden. Wie sich der Umgang mit Daten in den Bereichen Public Sector, Wirtschaft und Qualifizierung FAIR und nachhaltig gestalten lässt, steht ebenfalls auf der Agenda.
Hintergrund
Für einen Fächer-, Organisationen- und Bereichsübergreifenden Austausch von Daten im Sinne der European Open Science Cloud (EOSC) müssen geeignete Dateninfrastrukturen geschaffen werden. Auf Anregung des Rats für Informationsinfrastrukturen (RfII) fördern Bund und Länder die Einrichtung einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) in Deutschland, um einen offenen Datenaustausch sowohl national als auch international zu gewährleisten. Mit dem Projekt GAIA-X streben die Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft den Aufbau einer Dateninfrastruktur an, die besonders die Bedürfnisse von Unternehmen adressiert.
Für den Erfolg der oben genannten Projekte ist es wichtig, ein möglichst breites Spektrum an Stakeholdern an einen Tisch zu bringen, um Anforderungen, Angebote sowie Förderstrukturen und Geschäftsmodelle frühzeitig aufeinander abzustimmen. Ein geeignetes Datenmanagement ist notwendig, um die Nachnutzung und den Austausch der oftmals heterogenen Daten übergreifend gewährleisten zu können. EcoDM unterstützt diesen Prozess durch Vernetzungsangebote, die insbesondere Akteursgruppen einschließen sollen, die nicht direkt in Projekte eingebunden sind, die von der ersten Förderphase für die NFDI profitieren. In von EcoDM ausgerichteten Fachgesprächen werden bestehende Strukturen und Richtlinien analysiert. Ziel von EcoDM ist es, notwendige Schritte für ein nachhaltiges, interoperables Datenmanagement zu ermitteln sowie Handlungsempfehlungen zu entwickeln. In diesem Sinne fördert EcoDM die FAIRification digitaler Daten zur Umsetzung von Open Science in Deutschland.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Raphael Ritz
MPCDF
E-Mail: ecodm-kontakt@ecodm.de
Telefon: +49-89-3299-2272
Weitere Informationen:
https://www.ecodm.de/ Ecosystem Data Management
https://www.mpcdf.mpg.de Max Planck Computing and Data Facility
https://www.fh-potsdam.de Fachhochschule Potsdam
https://www.dainst.org Deutsches Archäologisches Institut
https://os.helmholtz.de/ Helmholtz Open Science Office
https://www.gfz-potsdam.de/ Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum