Kürzungen bei studentischen Hilfskräften
Baden-württembergische Rektoren gegen Senkung der Stundenlöhne der Hilfskräfte an den Universitäten
Die Erhöhung der Wochenarbeitszeit für Angestellte im öffentlichen Dienst hat für Baden-Württembergs Studierende besonders schmerzhafte Folgen - studentische Hilfskräfte an den Universitäten sollen bereits ab 1. Mai weniger verdienen. Für 7,53 Euro statt bisher 8,02 Euro in der Stunde müssen Hilfskräfte ohne Studienabschluss künftig arbeiten; ein diplomierter Physiker soll nur noch 11,92 Euro statt 12,69 Euro bekommen, wovon er auch noch Sozialabgaben zu bestreiten hat.
"Ungerecht" nennt der Vorsitzende der baden-württembergischen Universitätsrektoren, der Tübinger Rektor Eberhard Schaich, diese kurzfristig verfügte Regelung des Finanzministeriums. Trotz der Proteste der Hochschulen seien die Vergütungen für die Hilfskräfte seit Jahren nicht mehr erhöht worden, da sie nicht automatisch an den Tarifsteigerungen für die Angestellten des Landes teilnehmen. "Einerseits fordert die Politik kürzere Studienzeiten und hat Gebühren für Langzeitstudierende eingeführt, andererseits spart sie bei den Hilfskraftstellen kräftig ein, auf die viele Studierende für ihren Lebensunterhalt dringend angewiesen sind", kritisiert Eberhard Schaich.
Die Universitäten werden sich bemühen, die Kürzungen dadurch abzumildern, dass man den Studierenden anbiete, mehr Arbeitsstunden zu leisten, was bei den im Hochschulbereich üblichen Teilzeitverträgen für Studierende nicht immer einfach sei. Überdies könne es nicht im Interesse eines zügigen Studiums sein, wenn die Studierenden länger arbeiteten.
Die baden-württembergischen Landesuniversitäten protestieren scharf gegen die Gehaltskürzungen. Die Hilfskräfte von den Gehaltssteigerungen des öffentlichen Diensts seit Jahren auszuschließen und ihnen jetzt auch noch zusätzliche Nachteile in Geld aufzubürden, sei nicht hinnehmbar.