Prioritätenliste für neue HTA-Berichte verabschiedet
Das Kuratorium HTA beim DIMDI hat eine Prioritätenliste mit 16 neuen Themen für das Jahr 2004 verabschiedet. Die Liste mit den Fragestellungen für neue HTA-Berichte ist auf den Internetseiten des DIMDI unter www.dimdi.de - HTA veröffentlicht. Die Berichte werden in Kürze von der Deutschen Agentur für HTA des DIMDI (DAHTA@DIMDI) zur Erstellung ausgeschrieben und binnen eines Jahres als Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen erhältlich sein.
HTA-Berichte sind das Ergebnis systematischer Bewertungen medizinischer Verfahren und Technologien (Health Technology Assessment) und behandeln Fragestellungen aus verschiedenen Bereichen. Die verabschiedeten HTA-Themen zur Therapie überprüfen beispielsweise die Wirkung von Neuraminidasehemmer bei der echten Grippe, die Wirkung von Misteln zur Linderung von Nebenwirkungen in der Chemotherapie und das kognitive Training bei Demenz. Aus dem Bereich Prävention/Rehabilitation werden Möglichkeiten zur Steigerung der Teilnehmerzahlen an Früherkennungsprogrammen, der Einsatz von Vitaminen bei Herzgefäßerkrankungen sowie das Problem wiederkehrenden Rückenschmerzen evaluiert. Im Bereich Diagnostik wird unter anderem der Nutzen der Computer- und Magnetresonanztomographie bei Krankheiten der Herzkranzgefäße bewertet. Ferner sind zwei HTA-Berichte zu methodischen Fragestellungen geplant: Ansätze zur vergleichenden Bewertung pharmazeutischer Produkte sowie Verfahren für die ökonomische Analyse zahnmedizinischer Leistungen.
DAHTA@DIMDI legt dem Kuratorium HTA einmal im Jahr Themenvorschläge für neue HTA-Berichte vor, die in die öffentlich zugängliche Themensammlung auf den Internetseiten des DIMDI eingegangen sind (www.dimdi.de - HTA - Veröffentlichungen). Die Themen werden vom Kuratorium nach einem standardisierten Verfahren gemäß ihrer gesundheitspolitischen Relevanz in einer Prioritätenliste festgehalten. DAHTA@DIMDI vergibt danach die Aufträge für die Erstellung von HTA-Berichten für die ausgewählten Themen im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) bereitgestellten Etats. Mithilfe dieses Verfahrens ist eine kontinuierliche Bearbeitung evaluationsbedürftiger medizinischer Verfahren und Technologien für das Gesundheitssystem sichergestellt.
Das Kuratorium HTA, das DAHTA bei der Identifizierung der relevanten HTA-Themen berät, setzt sich aus 14 Vertretern aller am deutschen Gesundheitswesen beteiligten Interessengruppen zusammen: u.a. des Gemeinsamen Bundesausschusses, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Spitzenverbände der Krankenkassen, des Deutschen Pflegerats, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Patientenvertretern. Die Verbände der Medizintechnologie (BVMed), der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und der Forschenden Arzneimittelhersteller (VFA) nehmen als Gäste an den Kuratoriumssitzungen teil.
Health Technology Assessment (HTA) ist mittlerweile integrierter Bestandteil der Gesundheitspolitik als wirksames Mittel zur Sicherung von Qualität und Wirtschaftlichkeit im deutschen Gesundheitswesen. Im Rahmen von HTA werden sowohl der medizinische Nutzen als auch die Kosten sowie ethische, soziale und juristische Auswirkungen von Medizintechnologien und -verfahren evaluiert. Bis heute wurden aus Mitteln des BMGS rund 45 HTA-Berichte veröffentlicht.
Die Deutsche Agentur für HTA des DIMDI ist seit 2000 zuständig für HTA im Geschäftsbereich des BMGS. Neben der Forschungsförderung in Form von HTA-Berichten betreibt DAHTA@DIMDI ein umfangreiches Informationssystem HTA.
Das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) in Köln stellt im Internet ein hochwertiges Informationsangebot für alle Bereiche des Gesundheitswesens zur Verfügung. Zu den gesetzlichen Aufgaben des DIMDI gehören u.a. die Herausgabe deutscher Versionen von medizinischen Klassifikationen sowie der Aufbau von Informationssystemen für Arzneimittel, Medizinprodukte und Health Technology Assessment (HTA).
Weitere Informationen:
http://www.dimdi.de/de/hta/veroeffentlichungen/prioritaeten.htm