Fachhochschule Osnabrück verabschiedet erste "Ingenieure mit der Lizenz zum Fliegen"
Doppelt gut: Zwei akademische Titel und zwei Qualifikationen haben Niko Daroussis und Frank Einsiedel, die ersten Absolventen des Programms "Aircraft and Flight Engineering" (AFE), nach dem Abschluss ihres Studiums erhalten. An der Fachhochschule Osnabrück haben sie ihren Diplom-Ingenieur erlangt, an der University of West of England in Bristol, wo sie ein Studienjahr verbracht haben - den Bachelor of Engineering. Zusätzlich zum Ingenieurberuf haben sie während des Studiums auch einen Pilotenschein erworben.
"Es war ein ganz toller Jahrgang und ich wünschte, wir hätten mehr solcher Studenten", sagt Prof. Dr. Bernd Hamacher, Initiator und Leiter des Studiengangs. Kennen gelernt hat er die beiden heutigen Absolventen und den dritten im Bunde, Robert Schellartz, der gerade seine Diplomarbeit schreibt, auf der Internationalen Luftfahrtaustellung in Berlin im Jahre 2000. Ein Jahr später haben sich alle drei an der FH Osnabrück eingeschrieben. "Sie waren immer die Ersten", betont Prof. Hamacher: "Die ersten Studenten im neuen Programm, die ersten, die für AFE nach Bristol zogen und an der dortigen Universität mit guten Abschlüssen brillierten, die ersten, die wir in die Industrie geschickt haben, um die Diplomarbeit zu schreiben. Es waren unsere "Testpiloten", mit denen wir den neuen Studiengang entwickelt und erprobt haben".
Die "Testpiloten" haben ihr international und praxisorientiert angelegtes Studium gemeistert. Nun hat sich die Marke "AFE" etabliert und die Industrie nimmt die Absolventen und Studierenden des neuen Programms gut auf. Zumal es der einzige Studiengang dieser Art in Deutschland ist. "Unsere Absolventen können in verschiedenen Bereichen arbeiten ", erklärt Steffen Schrader, der Leiter der Flugausbildung und Ideengeber des Studiengangs. So sei die Verbindung der Kenntnisse eines Ingenieurs mit dem Know-How eines Piloten unabdingbar für Testpiloten, Flugversuchsingenieure oder Messingenieure. Aber auch für technische Betriebsleiter in Unternehmen der Executive-Fliegerei und für Werkspiloten.
Prof. Hamacher freut sich darüber, für die heranwachsende Generation eine solche Kombination zu ermöglichen. Denn auch er hätte sich einen solchen Studiengang gewünscht: "Ich bin seit Jugendzeiten versessen auf die Fliegerei und wollte Starfighterpilot bei der Bundeswehr werden. Mein Vater - Fliegerarzt bei der Luftwaffe - hat dies damals aus väterlicher Sorge vereitelt". Also hat Hamacher studiert und ist Ingenieur geworden. "Die Situation wird es oft geben, dass Jugendliche vom Beruf des Piloten fasziniert sind, während Eltern mehr darauf drängen, ein Studium zu absolvieren", weiß er. "Beide Seiten haben dafür gute Gründe, aber es muss daraus ja kein Konflikt werden".
Bis zum 15. Juli können sich alle Interessierten für das Studium des "Aircraft and Flight Engineering" bewerben. Entsprechend der europäischen Hochschulreform bietet die Fachhochschule Osnabrück dieses Programm nun als einen modular aufgebauten Bachelor-Studiengang. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester, zwei davon verbringen FH-Studierende an der britischen University of West of England. Die Auswahl der Fächer an der Partnerhochschule wird durch eine Studienvereinbarung abgesichert. Parallel zum Studium findet die Flugausbildung an der Technischen Fachschule für Flugzeugführer in Neuenkirchen-Vörden statt.
Weitere Informationen sind erhältlich unter Tel.: 0541/969-2237, E-Mail: iofii@fh-osnabrueck.de oder im Internet: www.fh-osnabrueck.de - Studium.
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