Ankunft der Fellows 2016/2017 am Forum Transregionale Studien Berlin
Die Fellows des Forum Transregionale Studien forschen 2016/2017 zu Kunst und Politik in globaler Perspektive, nahöstlichem politischen Denken und zum Umgang mit Flüchtlingen.
Das Forum Transregionale Studien begrüßt im Oktober 2016 mehr als 30 Postdoc-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler aus 18 Ländern in Berlin. Als Fellows des Forums erhalten sie die Möglichkeit, im Rahmen von drei Forschungsprogrammen an ihren jeweiligen Arbeitsvorhaben sowie im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland zu forschen.
Innerhalb des EUME-Programms, das Verflechtungen und Grenzziehungen zwischen dem Nahen Osten und Europa erforscht, beschäftigen sich beispielsweise die Libanesen Khaled Saghieh und Samer Frangie sowie Halil Yenigün aus der Türkei mit säkularem wie islamischen politischen Denken im Nahen Osten. Daneben werden die Politikwissenschaftlerinnen Wendy Pearlman und Hilal Alkan anhand von ethnographischen Studien den Umgang mit syrischen Flüchtlingen in der Türkei, Jordanien und Deutschland untersuchen. Im Rahmen von EUME unterstützt das Forum zudem drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Türkei, die die Petition »Academics for Peace« unterschrieben hatten und deshalb von ihren Universitäten entlassen wurden. Der russische Literaturwissenschaftler Ilya Kalinin wird als Fellow der Berlin-Brandenburg Ukraine Initiative (BBUI) am Forum sein und zu Fragen des Zusammenspiels von Geschichtsbewusstsein und der Bestimmung von Grenzen forschen.
»An Kunstwerken und Architekturen lassen sich besonders eindrücklich Verwerfungen, soziale Spannungen, aber auch Wünsche und Hoffnungen von Gemeinschaften oder Einzelnen aufzeigen«, stellt Hannah Baader, Leiterin des Forschungsprogramms Art Histories and Aesthetic Practices, fest. Dies zeigt sich unter anderem in dem Projekt von Wulandani Dirgantoro aus Singapur, die den Spuren von politischen Traumata in der weltweit erfolgreichen Kunstszene Indonesiens nachgeht. Mit der Erforschung des Einflusses deutscher Ingenieure beim Aufbau des osmanischen Eisenbahnnetzes fragt Peter Christensen nach dem Zusammenspiel von deutschem Kolonialismus und osmanischem Imperialismus. Für die Art Histories-Fellows ist zudem die Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen zu Berlin zentral, wie sich in dem Arbeitsvorhaben des Chinesen Yanlong Guo zum Gebrauch von Bronzespiegeln als Luxusgegenständen zur Zeit des Baus der Großen Chinesischen Mauer zeigt.
Die Fellows des Forums präsentieren ihre Arbeiten regelmäßig in Seminaren, Konferenzen und Workshops in Berlin sowie über die wissenschaftlichen Blogs des Forums.
Das Forum Transregionale Studien in Berlin ist eine Forschungsorganisation zur inhaltlichen Internationalisierung der Geistes‐ und Sozialwissenschaften. Das Forum eröffnet Freiräume für die Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit unterschiedlichen regionalen und disziplinären Perspektiven und bietet die Möglichkeit, Forschungsideen und ‐vorhaben zu erproben und zu entwickeln. Es beruft Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt als Fellows. In Kooperation mit Universitäten, Forschungseinrichtungen und Museen aus Berlin und dem Bundesgebiet führt das Forum transregionale Forschungsprogramme durch, die neue Fragestellungen aus der Perspektive unterschiedlicher Weltregionen vergleichend und in ihrer gegenseitigen Verknüpfung bearbeiten.
Haben Sie Fragen oder Interesse an einem Gespräch mit unseren Fellows?
Kontakt:
Dr. Stefanie Rentsch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen
stefanie.rentsch@trafo‐berlin.de / presse@trafo‐berlin.de / 030‐89 001‐422
Weitere Informationen:
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