Förderung von Innovationen in der digitalen Hochschullehre an der HRW
Das Ministerium für Kultur- und Wissenschaft und der Stifterverband fördern in diesem Jahr 43 Lehrende bei der Einführung innovativer Konzepte zur Digitalisierung der Lehre. Darunter die zwei HRW Wissenschaftler*innen: Kristina Dietrich, M. Sc., mit dem Projekt „Interaktives MechanikWeb“ sowie Prof. Dr. Klaus Giebermann mit dem Projekt „Virtuelles Lehrgespräch – Ein Personal Chatbot für die Lehre“. Prof. Dr. Giebermann erhält die Förderung bereits zum zweiten Mal – 2016 zur Entwicklung eines „Online-Coachs“. Für die Umsetzung ihrer Konzepte erhalten die so genannten Fellows jeweils bis zu 50.000 Euro.
Bis 2021 stellt das Land zehn Millionen Euro für Innovationen in der digitalen
Hochschullehre bereit.
„Mit neuen digitalen Lehr-/Lernformaten kann die Lehre orts- und zeit-unabhängiger gestaltet und individuelle Lernvoraussetzungen berücksichtigt werden“ sagte Isabel Pfeiffer-Poensgen, Kultur und Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen. „So gelingt es, die Studierenden mit flexibleren Möglichkeiten, in der Lehre auf die kommende Arbeits- und Lebenswelt vorzubereiten.“
Fellowship „Virtuelles Lehrgespräch – Ein Personal Chatbot für die Lehre“ von Prof. Dr. Klaus Giebermann
In diesem Projekt soll ein so genannter „Personal Chatbot“, also ein textbasiertes Dialogsystem, gebaut werden, der sich jedem Studierenden bei der Nachbereitung der Mathematikvorlesung individuell widmet und durch gezielte Fragen unterstützt. Den Ausschlag für die geplante Lehrinnovation liefert ein Gedankenexperiment: Angenommen, ich hätte nur einen Studierenden, was würde ich anders machen? Ich würde seinen Lernfortschritt im persönlichen Lehrgespräch durch
gezielte Fragen und Hinweise kontinuierlich begleiten. Der Personal Chatbot erlaubt als digitale Kopie des Lehrenden genau dies. Jeder Studierende erhält eine personalisierte Version des Chatbots, der durch inhaltliche Fragen rund um die Vorlesung den Studierenden beim Lernprozess kontinuierlich begleitet und motivieren soll, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Zusätzlich soll der Bot auch konkrete Aufgaben stellen und sich den Lösungsweg erklären lassen. Durch dieses Format sollen Studierende dazu angeregt werden, sich über die Vorlesung auszutauschen und diese nachzubereiten. Um die nachhaltige Nutzung des Systems sicherstellen zu können, soll er Teil der Prüfungsvorleistung werden.
Fellowship „Interaktives MechanikWeb“ von Kristina Dietrich
Die individuelle Betreuung der Studierenden in Bachelor-Grundlagenfächern wie beispielsweise der Technischen Mechanik (TM) ist in der Regel aufgrund großer und heterogener Gruppen nur schwer zu realisieren. Die Studierenden neigen zum Auswendiglernen, so dass sie häufig mangelndes Transferwissen aufweisen. Hier setzt die Lehrinnovation an – es soll ein plattformunabhängiges eLearning-Tool für die Technische Mechanik entwickelt und in die Lehre im Studiengang Maschinen-bau implementiert werden. Der innovative Aufbau erlaubt eine gezielte Förderung von Transferwissen und Reflexion. Die Innovation liegt in der Plattformunabhängigkeit, der Einbindung von interaktiven Elementen und Reflexionseinheiten in ein eLearning-Tool für die TM sowie in einer neuen didakti-schen Ausrichtung der Mechanik-Aufgabentypen, die nicht nur eine Umwandlung der analogen Aufgaben in digitale, sondern auch Struktur- und Formatänderungen beinhaltet. Die Erarbeitung dieser Strukturen erlaubt dann in Zukunft eine Übertragung auf andere natur- und ingenieurwissenschaftliche Grundlagenfächer wie beispielsweise Physik und Elektrotechnik.
Weitere Informationen zum Programm und den geförderten Projekten finden sich unter:
https://www.stifterverband.org/digital-lehrfellows-nrw.