44. Internationale Konferenz „Improving University Teaching“ : „Die Lücken schließen“ – Austaus
Der Übergang Schule – Hochschule stellt viele junge Menschen vor Herausforderungen: eine neue Stadt, unbekannte Strukturen, ein selbstbestimmteres Leben. Über die Studieneingangsphase und vor allem über mögliche Problemlösungen tauschen sich etwa 100 Teilnehmer*innen der 44. Internationalen Konferenz „Improving University Teaching“ aus, die an der Hochschule Ruhr West in Mülheim an der Ruhr stattfindet.
Mülheim an der Ruhr, 25. Juli 2019: Der Übergang Schule – Hochschule stellt viele junge Men-schen vor Herausforderungen: eine neue Stadt, unbekannte Strukturen, ein selbstbestimmteres Leben. Über die Studieneingangsphase und vor allem über mögliche Problemlösungen tauschen sich etwa 100 Teilnehmer*innen der 44. Internationalen Konferenz „Improving University Teaching“ aus, die an der Hochschule Ruhr West in Mülheim an der Ruhr stattfindet.
Konferenzdirektor Prof. Jim Wilkinson (leitete das Center for Teaching and Learning der Har-vard University, USA) ordnet mit der Themenwahl die Herausforderungen des Studienbeginns ein. Er weiß, wie viele Teilnehmer*innen auch, um die Lücken zwischen den Erwartungen der verschiedenen Protagonisten und der Realität. „Die Studieneingangsphase ist ungeheuer wichtig. Wir müssen die jungen Menschen so gut es geht, mit Orientierungsangeboten unterstützen. Oder ihnen Hilfestellungen und Möglichkeiten zur Korrektur geben, wenn sie vielleicht eine falsche Entscheidung getroffen, das falsche Studienfach gewählt haben.“
Interessanterweise suchen alle Hochschulen, national wie international, Lösungen für die Studierenden, die mit diversen Bildungshintergründen ein Studium beginnen wollen; Lösungen, damit der Übergang von der Schule in die Hochschule erfolgreich gelingt. Die Ausgangslage ist also durchaus vergleichbar. „Die jungen Studierenden kommen motiviert und voller Elan zu uns. Doch schnell verlieren sie ihr Ziel, einen berufsqualifizierenden Abschluss zu machen, aus den Augen und lernen von Prüfung zu Prüfung. Ganz spannend ist es für mich, mir die Lösungen, Vorschläge und Beispiele zur Studieneingangsphase der australischen, israelischen, afrikani-schen Hochschulen und Universitäten anzuhören und zu diskutieren“, erklärt Prof. Dr. François Deuber, Vizepräsident für Studium und Lehre an der HRW. Deuber und die HRW set-zen auf persönliche Begleitung und Betreuung. Es reiche nicht, Vorkurse anzubieten, um feh-lendes Fachwissen zu vermitteln. Der persönliche Kontakt zu Lehrenden helfe in dieser Phase.
In seiner Keynote spricht Dr. Oliver Döhrmann, Geschäftsführer der RuhrFutur gGmbH, vom sozialen Aufstieg durch Bildung. Die diversen Bildungshintergründe der Studierenden erfordern neue Maßnahmen. Für Döhrmann bedeutet das „eine intensive Kooperation aller relevanten Ak-teure. Sie erlaubt eine tiefgreifende und nachhaltige Verbesserung der Qualität von Studium und Lehre. Besondere Potenziale liegen für mich dabei in der regionalen Kooperation von Hoch-schulen sowie von Schule und Hochschulen. Diese müssen wir systematisch weiter erschließen, um insbesondere unseren zahlreichen Erstakademikern den Weg zu einem erfolgreichen Studi-um zu ebnen.“
„Die Konferenz bietet eine Plattform für den Dialog über Erfolgsfaktoren und Best-Practice-Modelle“, erklärt Wilkinson. „Die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch der Akteure aus Hochschulen setzen Impulse für die Weiterentwicklung von Konzepten und Programmen der Studieneingangsphase.“
Vorträge, Postersessions, Workshops
Welche Bedingungen sind für einen gelingenden Studienstart notwendig? Diese Frage zieht sich durch an den drei Konferenztagen – durch die mehr als 50 Vorträge, Poster-Sessions, Round-tables und Workshops. Die Teilnehmer*innen sprechen über Anforderungen an die Lehre, die Motivation von Studienanfängerinnen und -studienanfängern und die Notwendigkeit der Erhö-hung des Frauenanteils in den MINT-Studiengängen.
Vorgestellt werden die Möglichkeiten der Blended Learning-Methoden zur Diagnose und Behe-bung von Missverständnissen bei Studierenden im ersten Studienjahr. Janelle Hill reist aus Aust-ralien an, um das Lernmodell vorzustellen, in dem online-gestütztes Lernen und die klassische Vorlesung kombiniert werden. In Roundtables wird diskutiert, wie junge Menschen angeregt werden können, ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen zu entwickeln, wie ihre Neugier er-halten bleibt. Hochschuldidaktik und Fachwissenschaft müssen gemeinsam arbeiten. Wie es ge-hen könnte, zeigen Alexander Arntz und Dustin Keßler von der HRW in ihrem Workshop – mithilfe von Virtual Reality.
Janina Bornemann, Universität Bremen, plädiert für eine forschungsorientierte Studieneingangs-phase: „Studierende direkt mit dem Forschen beginnen zu lassen, hat viele Vorteile. Sie erlernen früh die richtigen Techniken und erhalten oft einen Motivationsschub, wodurch es letztlich we-niger Studienabbrecher gibt.“
Fazit
„Ich hatte einen Roundtable, in dem ich meine Projektarbeit vorgestellt habe und einige sehr in-spirierende Verbessrungsvorschläge erhalten“, betont Prof. Dr. Alexandra Dorschu, Studien-gangsleiterin des einzigartigen Frauenstudiengangs Maschinenbau. „Besonders der Austausch von Erfahrungswerten ist sehr hilfreich für mich. Ich habe viele Ansätze und Ideen sammeln können, die wir im Konzept unserer koordinierten Studieneingangsphase berücksichtigen wer-den. Damit lassen sich vielleicht die Lücken schließen zwischen den Erwartungen und der Reali-tät“, zieht Prof. Dr. François Deuber ein erstes Fazit.
Pressekontakt
Hochschule Ruhr West | Beatrice Liebeheim
T: 0208/ 882 54 251 | M: 0151/ 55 11 7450
E-Mail: beatrice.liebeheim@hs-ruhrwest.de
Sieben Unterthemen bilden das Gesamtthema der Konferenz:
• Forschung über die sich verändernde Schülerpopulation
• Verbesserung der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler
• Engagement von Studienanfängern
• Umsetzung des institutionellen Wandels
• Das Versprechen der Teilnahme und der Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Fakultäten
• Zugehörige Innovationen im Bereich Lehren und Lernen
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Hochschule Ruhr West |
Prof. Dr. Francois Deuber
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