Oxidische Kristalle für elektro- und magnetooptische Anwendungen
Pressemitteilung Osnabrueck, 23. Juni 1997 / Nr. 87/97
Osnabruecker Sonderforschungsbereich von der DFG glaenzend beurteilt
Gute Noten fuer Osnabruecker Wissenschaftler - SFB 225 erreicht Maximallaufzeit von 15 Jahren
Der Sonderforschungsbereich "Oxidische Kristalle fuer elektro- und magnetooptische Anwendungen" (SFB 225), der seit 1985 an der Universitaet Osnabrueck arbeitet, ist fuer die kommenden drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) begutachtet worden und hat dabei erneut glaenzende Beurteilungen erhalten. Daher wird die DFG die Forschungsarbeiten auch in der 1998 beginnenden Auslaufphase weiter finanzieren. Der Osnabruecker SFB erreicht damit die sehr seltene maximale Laufzeit von 15 Jahren. Das berichtete jetzt der Praesident der Universitaet Osnabrueck, Prof. Dr. Rainer Kuenzel. Wie der Uni-Praesident weiter erlaeuterte, soll die Erschliessung weiter Anwendungsmoeglichkeiten einen Schwerpunkt der kommenden Arbeit bilden. Die angestrebte Umsetzung der Osnabruecker Forschungsergebnisse in technische Produkte wird dabei moeglicherweise auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefoerdert. Die Gutachtergruppe hat angeregt, dazu einen der neuen Transferbereiche der DFG zu nutzen.
Im Sonderforschungsbereich "Oxidische Kristalle fuer elektro- und magnetooptische Anwendungen" arbeiten zur Zeit rund 80 Wissenschaftler aus den Gebieten der Experimentalphysik, der Angewandten Physik, der Anorganischen Chemie, der Theoretischen Physik und der Kristallzucht zusammen. Schwerpunkt ihrer Forschungen bilden optische Verfahren, bei denen Licht zum Beispiel fuer die Uebertragung und Speicherung von Informationen eingesetzt wird. Dazu werden Werkstoffe wie oxidische Kristalle benoetigt, mit denen sich die Ausbreitungseigenschaften von Licht steuern lassen. In 25 Einzelprojekten untersuchen die Osnabruecker Wissenschaftler im SFB 225 die Herstellung dieser Kristalle, ihre optische und mikrophysikalische Charakterisierung, ihre theoretische Beschreibung und ihre Anwendungstauglichkeit. Einsatzbereiche der oxidischen Kristalle sind unter anderem die Integrierte Optik, die holographische Speicherung und die kohaerente Bildverarbeitung. Fuer die Forschungsarbeiten in Osnabrueck hat die DFG bisher ueber 20 Millionen DM zur Verfuegung gestellt.
Nach den Aussagen der Gutachtergruppe kommt den am SFB 225 erbrachten wissenschaftlichen Leistungen internationaler Rang zu. Zugleich wuerdigten die Experten die aussergewoehnlich enge Verzahnung der beteiligten Fachgebiete. In dem ausgezeichneten Forschungsklima des Osnabruecker Sonderforschungsbereichs seien ausserdem eine ganze Reihe hervorragender Nachwuchswissenschaftler ausgebildet worden, hiess es in der DFG-Begutachtung. Nach Angaben des Osnabruecker Physikers Prof. Dr. Eckhard Kraetzig, dem Sprecher des Sonderforschungsbereichs, haben mehr als 220 Diplomanden und rund 80 Doktoranden ihre Ausbildung im SFB 225 erhalten.
Der Praesident der Universitaet Osnabrueck erklaerte zu der SFB-Begutachtung: "Der anhaltende Erfolg der Physiker ist ein sichtbarer Beweis dafuer, dass sich auch mit vergleichsweise geringen Mitteln hervorragende Ergebnisse erzielen lassen, wenn sich die Hochschule mit einer gezielten Berufungspolitik und einer sinnvollen Ressourcensteuerung auf zukunftstraechtige Forschungsfelder konzentriert." Prof. Kuenzel bezog sich dabei auf die Gutachter, die in der Gesamtbewertung auch die Effektivitaet des Osnabruecker Sonderforschungsbereichs hervorgehoben hatten: Der SFB habe nur "sehr bescheiden" Foerdermittel der DFG, des Landes und der Universitaet in Anspruch genommen, betonten die Experten.
Kontaktadresse: Prof. Dr. Eckhard Kraetzig, Universitaet Osnabrueck Sonderforschungsbereich "Oxidische Kristalle fuer elektro- und magnetooptische Anwendungen" Barbarastrasse 7, 49069 Osnabrueck, Tel. (0541) 969-2660, Fax (0541) 969-2670