Taxol bei Eierstockkrebs
upm-Pressemitteilung der Universitaet Muenster 242/97 - 26. Juni 1997
Fortschritte bei der Behandlung von Eierstockkrebs
Renommierter Krebsspezialist aus den USA besuchte die Universitaets-Frauenklinik
Der Einsatz eines neuen Medikamentes bei Patientinnen mit Eierstock-Krebs hat zu deutlichen Fortschritten bei der Behandlung dieses nach wie vor gefaehrlichen Tumorleidens gefuehrt. Darauf machte der amerikanische Mediziner Prof. Dr. William P. McGuire jetzt in einem Vortrag in Muenster aufmerksam. Der Referent, der weltweit als als einer der bedeutendsten Spezialisten auf dem Gebiet der medikamentoesen Therapie von Krebserkrankungen der Frau gilt, berichtete anlaesslich eines Besuchs der Universitaets- Frauenklinik Muenster ueber entsprechende Ergebnisse grosser Therapiestudien mit dem aus der nordamerikanischen Eibe gewonnenen Praeparat Taxol..
Boesartige Tumoren des Eierstocks werden meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, so dass sich die betroffenen Patientinnen im Anschluss an die Operation zusaetzlich einer Chemotherapie unterziehen muessen. Wenngleich eine voellige Heilung in vielen Faellen nach wie vor nicht moeglich ist, so kann, wie McGuire in Muenster berichtete, durch die Einbeziehung von Taxol in die Erstbehandlung auch bei fortgeschrittenen Tumoren eine deutlich hoehere Ansprechrate und laengere Beschwerdefreiheit erreicht werden als bisher.
Der amerikanische Wissenschaftler war einer Einladung von Prof. Ralph J. Lelle gefolgt, der seit Jahresbeginn an der Universitaets- Frauenklinik Muenster taetig ist und sich dort schwerpunktmaessig mit der Behandlung von Krebserkrankungen der Frau beschaeftigt. Prof. Lelle erhielt seine chirurgische Spezialausbildung in den USA und haelt intensiven Kontakt mit den amerikanischen Kollegen. Im Interesse einer bestmoeglichen Therapie von Patientinnen mit Eierstock-Krebs wirbt er in Deutschland, wo Taxol auch seit einigen Jahren zugelassen ist, fuer eine staerkere Beachtung der Behandlungserfolge mit diesem Medikament.