Auf den Spuren chronischer Entzündungen
25. Juli 1997
Auf den Spuren chronischer Entzuendungen
Sonderforschungsbereich an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) fuer weitere drei Jahre bewilligt
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird den Sonderforschungsbereich (SFB) 244 Chronische Entzuendung fuer weitere drei Jahre, vom 1. Januar 1998 bis zum 31. Dezember 2000, foerdern. 14 Arbeitsgruppen aus mehreren Instituten und Kliniken der MHH werden jaehrlich insgesamt rund 2,5 Millionen Mark fuer ihre Forschung erhalten und so zugleich 26 Wissenschaftler und medizinisch-technische Angestellte finanzieren koennen. Zwei Besonderheiten sind zu vermerken: Zum einen wird der SFB 244 ueber die allgemein uebliche Laufzeit von zwoelf Jahren hinaus bewilligt. Der Sprecher des Sonderforschungsbereiches, Professor Dr. Klaus Resch vom Institut fuer Molekularpharmakologie der MHH, sieht den Grund dafuer in der ausgesprochen guten Beurteilung dieses Projektes. Zum anderen unterstuetzt auch das Land Niedersachsen das wissenschaftliche Schwerpunktprogramm mit ueber einer Million Mark in den naechsten drei Jahren. Und das trotz hinlaenglich bekannten Sparzwanges. Fuer chronisch-entzuendliche Erkrankungen verantwortlich sind Immunreaktionen, die sich gegen koerpereigenes Gewebe richten. Ausloeser ist eine zunaechst nuetzliche Entzuendung, beispielsweise um Bakterien oder Viren abzuwehren, die dann chronisch und selbst zur Krankheit wird. Die Ursachen solcher Fehlsteuerung und die krankmachenden Mechanismen bilden den Kern der Forschung. So beschaeftigen sich Wissenschaftler damit, welche Rolle Zytokine, Botenstoffe des Immunsystems, spielen. Oder wie sie ihre Botschaft den Zellen des Gewebes signalisieren. Außerdem wird untersucht, wie diese Mechanismen bei verschiedenen Krankheiten funktionieren: bei chronischen Leber- und Nierenentzuendungen, rheumatischen Erkrankungen, Allergien oder einer fortschreitenden Herzmuskelschwaeche. Bei allen chronisch-entzuendlichen Erkrankungen sind erst Teile eines oft sehr komplexen Mosaiks bekannt. Sie zusammenzufuegen bedarf noch großer forscherischer Anstrengungen. Die vielfaeltigen Ansaetze der einzelnen Arbeitsgruppen haben ein gemeinsames Ziel: bessere Behandlungsmoeglichkeiten fuer Millionen von Patienten.
Professor Resch gibt gern weitere Informationen unter (0511) 5 32 28 05.