Telekommunikation: Freisprechen ohne Echo
Neue Filter ermoeglichen echte Zweiweg-Kommunikation
Freisprecheinrichtung ohne Echo
Freisprechen: Das bedeutet Telefonieren ohne Telefonhoerer. Ein Mikrofon erfasst die Sprache und die Geraeusche in der Umgebung des Telefons, der Gespraechspartner ist ueber einen Lautsprecher zu hoeren. Zwischen Lautsprecher und Mikrofon tritt dabei eine Rueckkopplung auf, die den Gespraechspartner stoert, weil er sein so entstehendes Echo hoert
Bisher wird dieses Echo meist unterdrueckt, indem ein Signalweg abgeschaltet, d. h. nur eines der beiden Sprachsignale zur jeweiligen Gegenstelle uebertragen wird. Die neue Freisprecheinrichtung wurde an der Fachhochschule Dortmund unter der Leitung von Prof. Dr. Ingo Kunold und Prof. Dr. Karl Bongardt (Fachbereich Nachrichtentechnik) entwickelt. Sie ist ein System aus sehr leistungsfaehigen Digitalfiltern, die die beiden Signale in feine Frequenzbaender aufteilen, Echos ausblenden und die Signale anschliessend wieder zusammensetzen. Das System arbeitet mit einem Signalprozessor, der die Echounterdrueckung fuer beide UEbertragungseinrichtungen vornimmt. Bei dem Verfahren wird ausgenutzt, dass die Sprachinformation relativ breitbandig ist.
Diese Freisprecheinrichtung kann mit geringem Aufwand z. B. an normale Telefone, Handys im Auto oder Multimedia-Computer angeschlossen werden. Es ist ebenso moeglich, die Digitalfilter mikroelektronisch zu integrieren und in zukuenftige Endgeraete einzubauen.
Das Exponat stiess u.a. auf der CEBIT 98 auf grosses Interesse.
Kontakt: Fachhochschule Dortmund FB Nachrichtentechnik, Schwerpunkt Kommunikationstechnik, Prof. Dr.-Ing. Ingo Kunold, Sonnenstrasse 96, 44139 Dortmund, Telefon: 0231/9112-101/352, Telefax: 0231/9112-289