Ehrendoktorwürde für "Papst der Zahlentheorie"
Universität Marburg würdigt den Mathematiker Prof. Dr. Dr. h.c. mult Wolfgang Schmidt
Mit der Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Marburger Philipps-Universität ist heute Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Schmidt (65) von der University of Colorado (Boulder/USA) ausgezeichnet worden. "Durch seine bahnbrechenden Arbeiten hat er die Entwicklung des Faches Mathematik in den letzten 50 Jahren wesentlich mitgestaltet", betonte Dekanin Professor Rita Loogen bei der Verleihung: "Er hat unterschiedlichste Fragestellungen behandelt und spektakuläre Ergebnisse unter anderem auf folgenden Gebieten der Zahlentheorie erzielt: Geometrie der Zahlen, Normalität von Zahlen, Theorie der Gleichverteilung, Hardy-Littlewood-Methode, Riemannsche Vermutung über die Kongruenzzetafunktion, Diophantische Approximationen."
Der Marburger Mathematiker Professor Hans Peter Schlickewei bezeichnete Schmidt in seiner Laudatio als "Papst der Zahlentheorie". Sein Beitrag zur mathematischen Forschung sei in mehrfacher Hinsicht herausragend: erstens durch seinen Umfang - mehr als 150 Publikationen auf höchstem Niveau, zweitens durch die kontinuierliche Kreativität von den frühen fünfziger Jahren bis heute. Alle Artikel Schmidts zeichneten sich zudem durch besondere Klarheit aus, indem sie kompliziertes Fachvokabular vermieden. Mit alledem habe sich Wolfgang Schmidt um die Mathematik verdient gemacht.
Schmidt, der aus Wien stammt und seit 1960 in den USA lehrt, ist bereits Ehrendoktor der Universität Ulm und der Sorbonne in Paris.
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