Professor Scharrer zur Eurokursentwicklung
Professor Scharrer zur Eurokursentwicklung
Das Auf und Ab des Eurokurses ist kein Anlaß zur Besorgnis, schreibt der Vizepräsident des HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung-Hamburg, Prof. Dr. Hans-Eckart Scharrer, in der neuesten Ausgabe der englischsprachigen Institutszeitschrift INTERECONOMICS.
Bei aller Nervosität, die der Eurokurs gegenüber dem US-Dollar zwischen-zeitlich ausgelöst haben mag, müsse man sich in Erinnerung rufen, daß vor einem guten Jahr, Anfang April 1998, die D-Mark als Leitwährung im Euro-päischen Währungssystem gegenüber dem US-Dollar mit 1,85 bewertet wor-den sei, was dem heutigen Wechselkurs sehr nahe käme. Darüber hinaus solle man sich auch bewußt machen, daß die Märkte sich innerhalb sehr kurzer Frist drehen könnten. Nur ein halbes Jahr nach seinem tiefsten Stand, Mitte Oktober 1998, sei der Kurs der D-Mark um 13 Prozent auf 1,62 gestiegen. Und dabei habe es nur eine geringfügige Verringerung der Zinsunterschiede zu den USA gegeben. Eine derartige Erholung des Wechselkurses sei auch heute wieder möglich, zumal die Eurozinsen wieder stiegen. Der Wechsel-kurs sei, wie alle anderen Preise auf funktionierenden Märkten auch, durch Schwankungen gekennzeichnet, die nicht schon allein wegen ihrer Existenz Anlaß zur Sorge oder gar zu übereilten Interventionsmaßnahmen böten.
Der Wechselkurs des Euro spiegele sowohl die gegenwärtigen als auch zu-künftig erwartete Zinsunterschiede wider, schreibt Scharrer weiter. Die Sen-kung der Zinsen durch die EZB Mitte April und die von der Fed beschlosse-ne Anhebung der Dollarzinsen habe den Zinsunterschied noch einmal wach-sen lassen. Die jüngste Erholung des Euro sei ein Zeichen dafür, daß die Märkte mit Zins-Schritten der EZB rechneten, zumal Präsident Duisenberg entsprechende Hinweise gegeben habe.
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