Kompetenznetz "Depression, Suizidalität"
Ein bundesweites Projekt zur Verbesserung von Therapie und Forschung
Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Gesundheitssystems bündeln Ärzte, Forscher und die wichtigsten Institutionen des Gesundheitswesens ihre Kräfte, um gemeinsam gegen eine weit verbreitete und gefährliche Krankheit zu kämpfen: Die Depression.
In dem bundesweiten Kompetenznetz "Depression, Suizidalität" sollen neue Kommunikationsstrukturen etabliert werden, um Diagnose, Therapie und Forschung zu verbessern. Dazu werden intensiv neue Kommunikations-Techniken wie das Internet genützt. Doch das "Kompetenznetz ist", wie Projektsprecher Prof. Ulrich Hegerl betont, "in erster Linie kein technisches, sondern ein soziales Netz."
In diesem Sinne wendet sich das Projekt ebenso an die professionellen Helfer und Wissenschaftler, wie auch an die Betroffenen, ihre Angehörigen und die gesamte Bevölkerung. Das Netzwerk will u.a. mit PR-Arbeit und einem speziellen "Awareness-Programm" die Öffentlichkeit sensibilisieren und über die Depression und ihre Therapiemöglichkeiten aufklären. Denn, so Professor Hegerl, "mit guter Information schaffen wir die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie."
Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wurde im Herbst 1997 der Wettbewerb "Kompetenznetzwerke für die Medizin" ausgeschrieben mit dem Ziel, die Bildung überregionaler Netzwerke für spezifische Krankheiten anzuregen. Über diesen Weg sollen die Kooperation und der Wissenstransfer zwischen den Forschungseinrichtungen einerseits und den verschiedenen Versorgungsebenen andererseits verbessert werden.
Das Kompetenznetz "Depression, Suizidalität" wurde zu Beginn des Jahres von einer internationalen Jury positiv beurteilt und war einer der 9 Gewinner des Wettbewerbs von insgesamt 160 Antragstellern. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 25 Millionen DM über einen Zeitraum von 5 Jahren unterstützt.
Projektbeginn: Juli 1999
Prof. Dr. U. Hegerl (Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians Universität München) ist Sprecher und zusammen mit Prof. Dr. H.-J. Möller (Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians Universität München) und Prof. Dr. Dr. F. Holsboer (Max-Planck-Institut für Psychiatrie München) der Koordinator des Kompetenznetzes.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. U. Hegerl, Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität
Nußbaumstraße 7
80336 München
Telefon: +49-89-5160-55 41, Fax: +49-89-5160-55 42
e-mail: uhegerl@psy.med.uni-muenchen.de
Dr. Walther Ziegler,
Telefon: +49-89-5160-5553, Fax:+49-89-5160-5557
Weitere Informationen:
http://www.mednet-depression.de