ESSENER UNIKATE zum Thema "Fremdsein" in zweiter Auflage erschienen
Weil die erste Ausgabe bereits wenige Wochen nach ihrem Erscheinen vergriffen war, ist an der Universität Essen das Forschungsmagazin "Essener Unikate" zum Thema "Fremdsein - Historische Erfahrungen" in zweiter Auflage erschienen.
234/99
9. September 1999
Im Jahre 1995 war die Ausgabe ein Renner und in kürzester Zeit vergriffen: die ESSENER UNIKATE 6/7 zu Thema "Fremdsein - Historische Erfahrungen". Nun ist das erfolgreiche, an der Universität Essen erschienene Forschungsmagazin zweiter Auflage wieder zu haben. Sie wird im Buchhandel verkauft.
Für die Entscheidung, das UNIKATE-Heft ein zweites Mal herauszugeben, nennt Uni-Rektor Prof. Karl Rohe zwei Gründe: Zunächst sei es die ungeahnt große Nachfrage, die auch gezeigt habe, "dass zum Problem des 'Fremdseins' in unserer Gesellschaft ein großer und bis heute anhaltender Informationsbedarf besteht". Der zweite Grund: Vom 16. bis zum 18. September ist die Universität Essen Gastgeber einer großen internationalen Historikertagung. Die Arbeitsgemeinschaft "Frühe Neuzeit" wird den Begriff der "Erfahrung" als Kategorie der Frühneuzeitforschung in allen seinen Facetten diskutieren. Die Veranstalter werden dabei den Blick auf die kollektiven Erfahrungen der historischen Subjekte lenken. Eine davon ist sicher die Erfahrung des "Fremden" und die des "Fremdseins".
Die nun wieder verfügbare Unikate-Ausgabe 6/7 basiert auf einer Ringvorlesung der Essener Historiker unter dem Titel "Fremdsein - Historische Erfahrungen", an der sich 1993/94 alle Geschichtswissenschaftler der Universität beteiligt hatten. "Der Bogen der Themen spannt sich von der Antike bis in die Zeitgeschichte, vom Fremdsein in der attischen Demokratie und dem Kosmopolitismus der Alten Welt bis zur Dekomposition der deutschen Nation nach 1945, als sich die Deutschen selbst fremd wurden", beschreibt Professor Paul Münch als federführender Autor den Inhalt des Bandes. Thematisiert werden die Anfänge der rassistischen Ausgrenzung über die Hautfarbe und die sklavenmäßige Ausbeutung von Ausländern in Deutschland, das Problem des 'nahen Fremden', des jüdischen Nachbarn, aber auch die Fremdenpolitik der absoluten Fürsten, die mit Fremden 'Staat machten'. Schließlich geht der Blick auch über die Grenzen: ins Rom der Renaissance, ins Paris des 19. Jahrhunderts, in die USA, den Vorderen Orient und zu den Auslandsdeutschen. So erfährt der Leser, wie man in anderen Regionen und Kulturen mit 'Fremden' umging und umgeht.
Das Unikate-Heft "Fremdsein - Historische Erfahrungen" ist im Buchhandel zu bekommen (Vertrieb: Heinrich Heine-Buchhandlung, ISBN 3-934359-06-X) und kostet 15,- DM.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
Weitere Informationen: Norbert Weigend, Telefon (02 01) 1 83-39 83
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