Buchstabe und Geist
Aus Anlass der Emeritierung des international bekannten Kirchenhistorikers Prof. Dr. Arnold Angenendt findet vom 16. bis 18. September in Münster ein internationales Symposion zum Thema "Normieren - Tradieren - Inszenieren. Das Christentum als Buchreligion" statt. Veranstaltungsort ist das Collegium Borromäum am Domplatz 8.
2000 Jahre lang wirkten zum einen die christliche Schriftkultur, die Lektüre und der Umgang mit dem Heiligen Buch und zum anderen die kulturellen und sozialen Bedingungen der Lebenswelt aufeinander ein. 20 Vorträge kreisen um diese Rolle von Buch und Text für die Religion des Abendlandes. Wie vollzog sich die Festlegung des biblischen Kanons, und wie wurde er weitervermittelt? Wie legte dieser "große Text" die Gestaltung zahlreicher "kleinerer" Texte fest: Liturgien, Kommentare, theologische und Andachtsbücher? Wie wurde das Heilige Buch gestaltet, gelesen und gesellschaftlich in Szene gesetzt? Eine innovative Zusammenschau haben sich namhafte Spezialisten der Theologie, Geschichts- und Sozialwissenschaften aus sieben europäischen Ländern für die Tagung in Münster vorgenommen.
Zu zwei Vorträgen ist im Collegium Borromäum auch die Öffentlichkeit eingeladen: Am Donnerstag, 16. September, um 20 Uhr spricht der Zürcher Altphilologe Walter Burkert über das Thema "Im Vorhof der Buchreligionen. Zur Rolle der Schriftlichkeit im Kulten des Altertums". Am Samstag, 18. September, um 17 Uhr spricht Prof. Angenendt über "Buchstabe und Geist".
Prof. Angenendt, der am 12. August seinen 65. Geburtstag feierte, lehrt seit 1981 in Münster Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften Nordrhein-Westfalens und seit diesem Jahr Ehrendoktor der Universität Lund in Schweden.
Weitere Informationen:
http://wwwfb02.uni-muenster.de/fb02/minekg/index.html