Mehr als 800 Teilnehmer beim Kongress für Nephrologie
Neue Möglichkeiten zur Früherkennung von
Nierenerkrankungen
Mehr als 800 Teilnehmer beim
Kongress für Nephrologie in Freiburg
17.09.1999
Neue Möglichkeiten zur Früherkennung von
Nierenerkrankungen
Mehr als 800 Teilnehmer beim
Kongress für Nephrologie in Freiburg
Von Samstag, den 18. September, bis Dienstag, den 21. September 1999, erwarten die Organisatoren um Professor Dr. Rainer Greger, Freiburg, und Professor Dr. Karlwilhelm Kühn, Karlsruhe, mehr als 800 Ärzte und Grundlagenforscher aus Deutschland, der Schweiz und Österreich zum Kongress für Nephrologie 1999 im Freiburger Konzerthaus am Konrad-Adenauer-Platz. Im Mittelpunkt dieses Kongresses, der die 30. Jahrestagung der Gesellschaft für Nephrologie sowie die 32. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie in sich vereinigt, steht die klinisch orientierte Grundlagenforschung von Nierenerkrankungen. Die Tagung, die mit ihren insgesamt 171 Vorträgen von international anerkannten Wissenschaftlern den derzeitigen "state of the art" im Fachgebiet Nephrologie vorstellt, ist das größte deutsche Forum der in der Nierenheilkunde tätigen Ärzte und Grundlagenforscher.
Viele Erkrankungen, etwa der Bluthochdruck oder der Diabetes mellitus, können zu einem fortschreitendem Funktionsausfall der Nieren beitragen. Die Grundlagenforscher und Ärzte werden sich daher besonders mit den Mechanismen beschäftigen, die zu pathologischen Veränderungen an den Nieren führen. Die Kenntnis dieser Mechanismen könnte ein früheres Eingreifen in den Krankheitsprozess erlauben. Damit hofft man, den Beginn einer Nierenersatztherapie, also Dialysebehandlung oder Nierentransplantation, für die Patienten deutlich hinauszuzögern.
In den letzten Jahren ist es gelungen, Gene zu identifizieren, die für einzelne Nierenerkrankungen verantwortlich sind. Darüber hinaus sind auch Gene entdeckt worden, durch die Veränderungen an den Nieren herorgerufen werden und sekundär zur Bluthochdruck-Entwicklung beitragen. Ein Teil der Patienten mit Bluthochdruck weist eine herabgesetzte Fähigkeit auf, zugeführtes Kochsalz über die Nieren ausreichend auszuscheiden. Derzeit wird daran gearbeitet, weitere Gene zu identifizieren, die für eine gestörte Kochsalzausscheidung der Niere verantwortlich sind und somit zur Bluthochdruck-Entwicklung beitragen könnten. Bei Kenntnis solcher Gen-Träger könnten therapeutische Maßnahmen frühzeitig ergriffen werden, um eine Hochdruck-Entwicklung und damit Folgeschäden an Herz und Gefäßen zu vermeiden.
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Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung ist die Schädigung der Nieren durch Entzündung. Auch hier versucht man, die Krankheitsmechanismen aufzudecken, um letztlich früh und wirkungsvoll in das Krankheitsgeschehen eingreifen zu können.
Forschung zu den Mechanismen der Krankheitsentstehung an den Nieren erfordert eine enge Zusammenarbeit von Ärzten und Grundlagenforschern. Nur wer die Funktionen des normalen Körpers versteht, das ist Aufgabe der Physiologie, kann im Rahmen der Pathophysiologie nachvollziehen, wie ein Krankheitsprozess im Körper zu Störungen der Organfunktionen führen kann. Es ist wiederum der klinisch tätige Arzt, dem diese Störungen täglich vor Augen geführt werden.
Die Gesellschaft für Nephrologie wurde vor vier Jahrzehnten gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschern, etwa Physiologen, und klinisch tätigen Ärzten zu fördern. Nicht zuletzt der Einfluß des Gesellschaft hat die nephrologische Forschung in Deutschland nachhaltig gefördert. in einer jüngst veröffentlichten internationalen Analyse wurde deutlich, daß deutsche Nephrologen international den zweiten Platz hinter ihren Kollegen aus den USA einnehmen, wenn die Publikationen in internationalen Spitzenjournalen gewertet werden. Dieser Erfolg ist nicht vielen Fachgesellschaften vergönnt.
Es ist das besondere Anliegen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie, deren 32. Jahrestagung im Rahmen des Kongresses für Nephrologie in Freiburg stattfindet, für die niedergelassenen und für die Krankenhaus-Nephrologen derzeitig den Stand der klinischen Nephrologie zu fördern, aber auch die vorhandenen Ressourcen und die damit verbundenen ökonomischen Probleme für die klinische Nephrologie, speziell die Nierenersatztherapie, zu diskutieren. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Frage zu, inwieweit zukünftig noch mit einer Zunahme von Patienten gerechnet werden muß, insbesondere ältere Patienten mit diabetischer Nephropathie, die nach langen Jahren ihrer Erkrankung einer Nierenersatztherapie bedürfen.
Pressekontakt während der Tagung:
Dr. Gunter Kerst, Tel. 0761/3881-150, Fax 0761/3881-180
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