Schweizer Preis für Jenaer Neurologen
Auszeichnung für die Erforschung der menschlichen Bewegung
Jena (05.10.99) Dr. Michel Rijntjes aus der Klinik für Neurologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat den "Susanne Klein-Vogelbach-Preis" zur Erforschung der menschlichen Bewegung erhalten. Damit ist der mit 10.000 Schweizer Franken dotierte Wissenschaftspreis erstmals nach Deutschland vergeben worden.
Dr. Rijntjes und seine Arbeitsgruppe wurden v. a. für eine Arbeit ausgezeichnet, die im vergangenen Monat in der Fachzeitschrift "Journal of Neuroscience" unter dem Titel "A Blueprint for Movement: Functional and Anatomical Represantations in the Human Motor System" erschien. Darin beschreibt Rijntjes, dass eine Bewegung als solche im Gehirn abgespeichert ist, unabhängig von der ausführenden Extremität.
Ein Beispiel: Wenn man mit dem Fuß die eigene Unterschrift auf den Boden malt, wird diese die individuellen Charakteristika aufweisen, obwohl der Fuß die Bewegung nie gelernt hat. Offensichtlich erhält der Fuß unmittelbaren Zugang zu einem Motorprogramm, welches eigentlich exklusiv für die unterschreibende Hand im Gehirn abgespeichert wurde. Dieses extremitätenunabhängige System wurde von Dr. Rijntjes mit einer funktionellen kernspintomographischen Untersuchung herausgefunden. "Seine Erkenntnisse haben unmittelbare Konsequenzen für die Rehabilitation von Trauma- und Schlaganfallpatienten", beschreibt Klinikdirektor Prof. Dr. Cornelius Weiller, "da auch dort eine Extremität von einer anderen wieder lernen kann".
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