Sozialrechtskoordination geht Osterweiterung voraus
Jena. (26.10.99) In ein internationales Expertenteam der Europäischen Union (EU) ist der Jenaer Jura-Professor Dr. Eberhard Eichenhofer berufen worden. Der 48jährige, der an der Friedrich-Schiller-Universität Sozialrecht lehrt, berät die Beitrittskandidaten Polen, Tschechien, Ungarn, Estland und Slowenien im Rahmen des Consensus-Programms, wie sie ihre Sozialverwaltungen an die EU-weit geltenden Standards anpassen können.
Eichenhofer: "Diese Aufgabe soll noch vor dem Beitritt dieser Länder - voraussichtlich im Jahre 2003 - bewältigt sein." Bis dahin harre auf der praktischen Ebene des Sozialrechts allerdings ein Berg an Aufgaben, um die fünf Länder in das System der sozialen Sicherung zu integrieren.
Viele der neuen Regelungen in den Beitrittsländern nutzen auch den Bürgern anderer Nationen: Wenn etwa nach der EU-Osterweiterung ein Deutscher in Polen verunglückt, erstattet die hiesige Krankenversicherung die Behandlungskosten unmittelbar an den zuständigen polnischen Krankenversicherungsträger. Eichenhofer: "Für die Bürger wird es dann einfacher, für die Verwaltungen erst einmal schwieriger." Die Consensus-Beratung soll im nächsten Jahr mit einem praxistauglichen Konzept abgeschlossen werden.
Friedrich-Schiller-Universität
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