Bestimmte Zellen in der Schläfenregion sind für Wortgedächtnis verantwortlich
Die Suche nach den Grundlagen des menschlichen Gedächtnisses ist ein zentrales Thema der modernen Gehirnforschung. Eine neue Untersuchung der Bonner Universitätsklinik für Epileptologie hat nun zeigen können, daß eine bestimmte Form des Informationsaustauschs zwischen Nervenzellen im "Hippokampus", einer Region in den Schläfenlappen des Gehirns, von grundlegender Bedeutung für menschliche Gedächtnisprozesse ist.
Die Aktivität dieser Nervenzellen kann nachhaltig verändert werden, wenn erregende Botenstoffe an ihren sogenannten "NMDA-Rezeptoren" andocken. Bereits aufgrund von Tierexperimenten war vermutet worden, daß diese Veränderungen die Grundlage für Eintragungen in das Gedächtnis darstellen könnte. Die Bonner Untersuchung zeigt nun, daß die Tätigkeit dieser Nervenzellen beim Abspeichern von Wörtern deutlich vermindert ist, wenn man die NMDA-Rezeptoren medikamentös blockiert und daß dies zu Störungen des sprachlichen Gedächtnisses führt. Damit konnte erstmals nachgewiesen werden, daß die Aktivierung von NMDA-Rezeptoren im Hippokampus an menschlichen Gedächtnisprozessen wesentlich beteiligt ist.
Ansprechpartner: Dr. Thomas Grunwald, (0228) 287 63 99, Fax: (0228) 287 62 94, e-mail: thomas@mailer.meb.uni-bonn.de
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