Bielefelder Biologin erhält Forschungsgelder in Höhe von 2,5 Millionen DM
Bielefelder Biologin erhält Forschungsgelder in Höhe von 2,5 Millionen DM
Ute Krämer ist Preisträgerin im Wettbewerb "BioFuture"
des Bundeswissenschaftsministeriums
Eine dreißigjährige Bielefelder Biologin hat im Wettbewerb "BioFuture", den das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie ausgeschrieben hatte, Forschungsgelder in Höhe von 2,5 Millionen DM gewonnen.
Der Wettbewerb wurde gezielt für Nachwuchswissenschaftler im Bereich der Biowissenschaften/ Biotechnologie ausgeschrieben. Jungen, in der Forschung bereits erfahrenen Wissenschaftlern soll die Möglichkeit gegeben werden, in einer eigenen, unabhängigen Arbeitsgruppe für eine Laufzeit von 5 Jahren neue, grundlagenorientierte Forschungsansätze zu verfolgen. Damit sollen der biowissenschaftlichen Grundlagenforschung neue Impulse gegeben werden. Außerdem geht es umd die Verbesserung der Karrierechancen hervorragender jüngerer Biowissenschaftler in Wissenschaft oder Wirtschaft; zu viele von ihnen sind in der Vergangenheit ins Ausland abgewandert.
Das Bundesministerium hat aufgrund der von den Antragstellern eingereichten Projektskizzen 23 Anträge aus ganz Deutschland prämiiert. Die Verleihung des Preises erfolgt am Dienstag, den 16.11., in Bonn.
Dr. Ute Krämer ist für ihre Projektskizze "Die Hyperakkumulation von Schwermetallen in Pflanzen" prämiiert worden. Hintergrund des geplanten Forschungsprojekts ist die Umweltbelastung von Böden mit Schwermetallen (Nickel, Zink, Kobalt, Cadmium, Blei). Sie nimmt rasant zu und kann bislang nur durch die aufwendige chemische Fixierung der Metalle bekämpft werden oder dadurch, daß Bodenschichten abgetragen und auf Deponien verbracht werden. Seit etwa 10 Jahren hat man allerdings damit begonnen, ein billigeres "grünes" Verfahren einzusetzen. Man macht sich dabei die Fähigkeit mancher Pflanzen zunutze, mit den Nährstoffen auch Schwermetalle aus den Böden herauszuholen. Diese Pflanzen haben eine erstaunliche Metalltoleranz und können hohe Schwermetallkonzentrationen in sich ansammeln. Leider handelt es sich überwiegend um seltene, schwer verfügbare, kleinwüchsige, oft vom Aussterben bedrohte Arten. Wünschenswert wäre es, wenn es die Fähigkeit zur Hyperakkumulation von Metallen auch bei landwirtschaftlich leicht handhabbaren, schnell wachsenden Pflanzen mit hoher Biomasse gäbe.
Ute Krämer will in ihrem Forschungsprojekt die biochemischen und genetischen Mechanismen aufklären, auf der die Fähigkeit der Pflanzen zur Hyperakkumulation von Schwermetallen beruht. In einem zweiten Schritt sollen diese Fähigkeiten auf biotechnologischem Wege in andere Pflanzen eingebaut werden. Auf diese Weise kann am transgenen Modell untersucht werden, ob die Mechanismen richtig aufgeklärt worden sind, und es werden Grundlagen für wirtschaftlich hochinteressante Anwendungen gelegt.
Ute Krämer ist eine junge Wissenschaftlerin, die bereits verschiedene andere Auszeichnungen errungen hat. Sie war 1989 Jahrgangsbeste am Gymnasium in Alfeld an der Leine und wurde während ihres Biologiestudiums in Hannover von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Vier Jahre lang war sie Cecil Rhodes Scholar an der Universität von Oxford (England); 18 Monate lang hatte sie ein NATO-Postdoktorandenstipendium an der Rutgers University, New Brunswick, New Jersey (USA). Seit Januar 1999 ist sie wissenschaftliche Assistentin am Bielefelder Lehrstuhl für Stoffwechselphysiologie und Biochemie der Pflanzen.
Frau Krämer freut sich über die neue Auszeichnung, weil sie ihr noch mehr Unabhängigkeit und Selbständigkeit ermöglicht. Sie ist zuversichtlich, die in der Projektskizze beschriebenen Forschungsziele erreichen zu können.
Ein Foto der Preisträgerin steht im Internet zur Verfügung unter
http://www.uni-bielefeld.de/presse/pm/pm99_118.htm
Kontakt:
Dr. Ute Krämer
Lehrstuhl für Stoffwechselphysiologie
und Biochemie der Pflanzen
Fakultät für Biologie
Tel: 0521 106-5594
Fax: 0521 106-6039
Ute.Kraemer@biologie.uni-bielefeld.de
http://www.uni-bielefeld.de/biologie/Bio4/index.html
Den Ausschreibungstext finden Sie unter
http://www.kfa-juelich.de/beo/biofutur.htm
Weitere Informationen:
http://www.uni-bielefeld.de/presse/pm/pm99_118.htm
http://www.uni-bielefeld.de/biologie/Bio4/index.html
http://www.kfa-juelich.de/beo/biofutur.htm