Erinnerung an die Glanzzeit der Berliner Physik: das Leben von Peter Pringsheim
Die Glanzzeit der Berliner Physik im ersten Drittel des Jahrhunderts lebt in der Biografie von Peter Pringsheim wieder auf. In der Reihe "Universität im Exil" der Universität Dortmund hat der ehemalige Direktor der Universitätsbibliothek Dortmund, Dr. Valetin Wehefritz, jetzt unter dem Titel "Gefangener zweier Welten" eine Biografie von Prof. Dr. Peter Pringsheim verfasst.
Wie Planck, Einstein oder Schrodinger war Pringsheim Professor für Physik an der Berliner Universität; freilich gehörte er nicht zu den ganz Großen dieser Zunft, jedoch war er ein Zeitgenosse und Mitgestalter dieser großen Epoche der Physik.
Allerdings ist damit nur ein Aspekt des Lebens von Pringsheim angedeutet. Pringsheim war der Schwager von Thomas Mann; dessen Frau Katia war eine geborene Pringsheim. Damit gehört Peter Pringsheim zum engeren Personenkreis um Thomas Mann.
Aber auch damit ist das Interesse an Peter Pringsheim nicht erschöpft. Die politischen Ereignisse dieses Jahrhunderts haben ihm gegenüber ihre fürchterliche Wirkung entfaltet und ihn zweimal zum Opfer gemacht. Im I. Weltkrieg war er den Australiern ein gefährlicher Deutscher, der daran gehindert werden musste, gegen Großbritannien zu kämpfen. 2 Jahrzehnte später war er den braunen Machthabern nicht mehr würdig, ein Deutscher zu sein. Die Einzelheiten dieses höchst interessanten Lebens werden aus noch vorhandenen historischen Quellen beleuchtet.
Die Biografie "Gefangener zweier Welten - Prof. Dr. Peter Pringsheim (1881-1963) ist als Nr. 4 in der Reihe "Universität im Exil" erschienen und erhältlich über die Universitätsbibliothek Dortmund, Postfach, 44222 Dortmund.
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