Internationale Tagung "Geotektonik und Klimawandel in der Baikalsee-Region"
Berlin, den 18. November 1999. Vom heutigen Donnerstag an treffen sich in Berlin Wissenschaftler aus aller Welt, um vier Tage lang über neue Erkenntnisse aus der Baikalsee-Forschung zu diskutieren. Besonderes Interesse gilt dem Seeboden. Er setzt sich zusammen aus mächtigen Ablagerungen mit einer Stärke von sieben bis zehn Kilometern. Da diese weit in geologische Zeiten zurückreichen, lassen sich an Hand ihrer Struktur ökologische und klimatische Veränderungen der vergangenen Jahrtausende rekonstruieren.
Ziel der Tagung ist es, durch einen interdisziplinären Erfahrungs- und Wissensaustausch die im Seeboden eingeschlossenen Klimadaten zu entschlüsseln. In Vorträgen und Diskussionen werden daher vor allem Fachleute für Gewässerkunde und Geowissenschaftler zu Wort kommen.
Der Baikalsee verdankt seine Entstehung dem langsamen Auseinanderbrechen des eurasischen Kontinents, ein Prozess der vor rund 35 Millionen Jahren begann. Heute bildet er ein einzigartiges Ökosystem mit einem enormen Reichtum an Flora- und Fauna. Auf Grund seiner Tiefe von bis zu 1.700 Metern ist der Baikalsee neben den polaren Eiskappen das größte Frischwasser-Reservoir der Erde.
Die internationale Tagung wird organisiert von der Gesellschaft für Erdkunde Berlin in Zusammenarbeit mit dem GeoforschungsZentrum Potsdam und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Teilnehmer sind Wissenschaftler aus den USA, der Schweiz, Deutschland, Japan und Baikalsee-Experten aus Sibirien.
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