9. Internationales Paderborner Computerschachturnier vom 9.-13.2.2000
Vom 9.-13. Februar findet das 9. Internationale Paderborner Computerschachturnier an der Universität Paderborn statt. Dabei stellen sich 16 Programme aus fünf Staaten dem Wettbewerb. Übertreffen Computer intellektuelle Fähigkeiten des Menschen?
Das Turnier ist so stark besetzt wie nie zuvor. So kommt S. Meyer-Kahlen (derzeitiger Weltmeister aus Dortmund) mit seinem neuesten Programm, ebenso wie die Topprogramme Fritz (von Frans Morsch, Niederlande und Mathias Feist, Deutsch-land), Junior (Amir Ban und Shay Bushinsky, Israel) und Nimzo (von Chrilly Donninger, Oesterreich). Diese Programme haben bei der letzten Weltmeisterschaft die Plätze 1,3,5 und 8 belegt. Die Uni Paderborn tritt wieder mit dem Programm P.ConNerS (von Ulf Lorenz, Paderborn) an, dessen revolutionäre Suchtechnik eine Woche später auf einer europäischen Topkonferenz für Informatik vorgestellt wer-den wird.
Informationen: http://www.uni-paderborn.de/~IPCCC/. Rückfragen beantwortet Ulf Lorenz, Uni Paderborn, Fürstenallee 11, 33102 Paderborn, Tel.: 05251-606733, E-Mail: flulo@uni-paderborn.de
Weitere Anmerkungen von Dipl.-Informatiker Ulf Lorenz, Wissenschaftlicher Angestellter im Fach Informatik:
Nachdem die Idee einer vernetzten Informationsgesellschaft in allernächste Naehe gerückt ist und der Markt gerade beginnt, diese Idee im großen Stile umzusetzen, kommt auch der Wunsch nach "intelligenten" Maschinen auf. Anders wird die entstehende Datenflut nicht zu meistern sein. Wenn man "Intelligenz" zu definieren versucht und z.B. in Mustererkennung, Abstraktionsvermögen, Assoziationsvermögen, die Fähigkeit zu vorausschauendem Handeln und die Fähigkeit zu Schlussfolgern einteilt, lassen sich besonders bei der Fähigkeit des vorausschauenden Handelns erstaunliche Fortschritte sehen. Computer können dabei offenbar weit mehr, als nur das auszugeben, was "ihnen von Menschen eingegeben" wurde.
Das wird beim Computerschach am deutlichsten. Das Schachspiel selber stellt eine Abstraktion der Wirklichkeit dar, die besonderen Fokus auf Vorausschau richtet. Die Menschen (besonders natürlich die Schachbegeisterten, aber auch die Autofahrer) waren immer sehr stolz auf ihre Fähigkeiten in diesem Bereich. Heute muß man wohl oder übel akzeptieren, dass Computer prinzipiell in der Lage sind, intellektuelle Leistungen zu erbringen, die an die menschlichen Fähigkeiten heranreichen und diese sogar übertreffen. Die Programmierer der besten Schachprogramme sind übrigens selber keine guten Schachspieler.
Weitere Informationen:
http://www.uni-paderborn.de/~IPCCC/