Naturheilverfahren klinisch erforschen
Komplementärmediziner vereinbaren Zusammenarbeit bei klinischer Forschung
Zum vierten Mal trafen sich am Freitag (25. 2. 2000) rund 30 Mitglieder des "Forum universitärer Arbeitsgruppen für Naturheilverfahren und Komplementärmedizin". Ein Schwerpunkt der Tagung an der Universität Witten/Herdecke war der Erfahrungsaustausch rund um die Forschung und den Unterricht an Universitäten und Kliniken. So stellten z.B. die Universitäten Freiburg und Erlangen Lehrveranstaltungen zum Themenkreis Naturheilverfahren vor. Diese sind nicht immer ausgelastet, da die vorgeschriebenen Pflichtveranstaltungen der Medizinstudenten kaum noch Platz für den Besuch der naturheilkundlichen Angebote lassen. Lösen ließe sich das Problem nach Ansicht der Teilnehmer u.a. durch Einbindung dieser Angebote in die Hauptvorlesungen.
Daneben ging es um die Frage, wie die Naturheilverfahren und die komplementären Ansätze wissenschaftlich zu beurteilen sind. So präsentierte z.B. Dr. Thomas Ostermann von der Universität Witten/Herdecke erste Ergebnisse eines dreijährigen Modellprojektes mit der Klinik Blankenstein in Hattingen. Ziel der Untersuchung: Welchen Beitrag kann die Naturheilkunde in der stationären Akutversorgung von Patienten leisten. Ergebnis: Sowohl Beschwerdegrad als auch Lebensqualität der Patienten verbesserte sich nach dem Aufenthalt in der Modellabteilung für Naturheilkunde in Hattingen deutlich.
Die Teilnehmer wollen ihre Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Forschungsmethoden und bei klinischen Überprüfungen sowie in der Anwendungs- als auch der Grundlagenforschung in Zukunft weiter ausbauen. Dazu möchten sie mit einer "Arbeitsgruppe klinische Forschung" zukünftig Forschungsmethoden und -standards vereinbaren.
Das nächste Treffen findet vom 16. - 17. November 2000 in Essen statt.
Weitere Informationen bei Dr. Thomas Ostermann, 02330/62-3890, oder 0173/981 33 68
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