Ostdeutsche Industrie 1998: Betriebliche Umsatzsteigerung bei Erschließung innerer Potenziale
Im Jahr 1998 war es der ostdeutschen Industrie gelungen, bei deutlich verbesserter "preislicher" Wettbewerbsfähigkeit den Sog der konjunkturellen Belebung auf den Außenmärkten zur Aufwärtsentwicklung auszunutzen. Wie differenziert sich diese Entwicklung auf Betriebsebene darstellt, wird in der vorliegenden Arbeit nachgegangen. Eine multivariate Analyse zeigt dabei, dass die betriebliche Umsatzentwicklung in engem Zusammenhang mit der Marktpräsenz auf den überregionalen Märkten steht. Positive Impulse gingen zudem von einer niedrigen Lohnbelastung, von Produktinnovationen sowie von organisatorischen Maßnahmen aus. Zugleich zeigte sich, dass ein Teil der Umsatzdynamik insbesondere durch jüngere und mittelgroße Betriebe erzeugt wird.
(Erschienen in: IWH-Wirtschaft im Wandel 3/2000 oder unter www.iwh.uni-halle.de)
Die ostdeutsche Wirtschaft ist im Jahr 1998 - gemessen am Bruttoinlandsprodukt - nur moderat gewachsen. Die Industrieproduktion hat jedoch mit nahezu 10 vH kräftig zugelegt. Hinter der hohen Dynamik dieses Wirtschaftsbereiches verbirgt sich auf Betriebsebene eine sehr facettenreiche Entwicklung. Dies wird in der vorliegenden Arbeit anhand der Umsatzdaten der 3. Welle des IAB-Betriebspanels von 1998 nachgewiesen. Eine multivariate Analyse zeigt dabei, dass die betriebliche Umsatzentwicklung in engem Zusammenhang mit der in den zurückliegenden Jahren erreichten Marktposition und dabei besonders mit der Marktpräsenz auf den überregionalen Märkten steht. Umsatzsteigerungen sind zudem häufiger bei Betrieben mit niedriger Lohnbelastung und mit Produktinnovationen zu erkennen. Typisch für expandierende Betriebe sind auch organisatorische Maßnahmen, wie die Verlagerung der Verantwortung und Entscheidung "nach unten". Zugleich zeigt sich, dass ein Teil der Umsatzdynamik insbesondere durch jüngere und mittelgroße Betriebe erzeugt wird.
Brigitte Loose
Institut für Wirtschaftsforschung Halle
Abteilung Konjunktur- und Wachstum
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