Selbstreinigende Keramikfilter
Um Gase und Flüssigkeiten zu reinigen, lässt man sie durch Filter strömen. Fraunhofer-Forscher entwickelten einen Filter aus Schaumkeramik, der elektrisch erhitzt werden kann, um sich selbst zu reinigen. Der zeitraubende Ausbau- und Reinigungsvorgang entfällt.
Selbstreinigende Keramikfilter
Um Gase und Flüssigkeiten zu reinigen, lässt man sie durch Filter strömen. Aber egal, ob das Vlies einer Dunstabzugshaube oder der Filter in Auto oder Industriekamin - sie müssen in regelmäßigen Abständen von den angelagerten Teilchen gereinigt werden. Wissenschaftler aus dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe IKTS in Dresden entwickelten einen Filter aus Schaumkeramik. Er kann elektrisch erhitzt werden, um sich selbst zu reinigen. Damit erübrigt sich der zeitraubende und meist auch teure Ausbau- und Reinigungsvorgang.
Schaumkeramiken sind seit Jahren als Filter in der Industrie etabliert, denn sie halten auch in aggressiven Stoffen und extrem hohen Temperaturen stand. Sie dienen beispielsweise als Filter in der Metallschmelze und halten im Gießprozeß die Schlacke zurück. Aufgrund ihrer schwammartigen Struktur können sie aber auch Partikel aus Abgasen abscheiden. Bisherige Versuche, Schaumkeramik als Dieselrußfilter einzusetzen, scheiterten an der geringen Festigkeit der Keramik und der komplizierten Reinigungstechnik. Die Fraunhofer-Forscher kreierten nun eine neue, hochfeste Schaumkeramik, mit der das Reinigen der Filter einfacher wird: Ligafill®. Der Trick: »Wir verstärken die einzelnen keramischen Stege der Schaumkeramik mit einer Schmelze aus Silizium, wodurch die Schaumkeramik eine sehr hohe Festigkeit erhält«, erläutert Jörg Adler aus dem IKTS. »Anschließend versehen wir die offenporige Schaumkeramik mit elektrisch leitenden Kontakten aus Graphit, schließen Kabel an, so dass Strom durch die Keramik fließen kann.« Für Filterzwecke, beispielsweise für Dieselruß, arbeitet die beheizbare Schaumkeramik zweistufig: Zunächst lagern sich Partikel in den Hohlräumen ab. Danach wird die Schaumkeramik erhitzt, so dass der Ruß verbrennt.
Eine andere Einsatzmöglichkeit, an der die Dresdner Forscher arbeiten, ist ein Ölporenbrenner für Haushaltsheizungen. Das Neue daran: Die Flamme brennt in einer Schaumkeramik. Auf diese Weise läßt sich die Flamme besser regulieren. Es ist sogar eine Sparflamme möglich, die das häufige und schadstoffintensive Ein- und Ausschalten des Brenners deutlich reduziert. Dank der Schaumkeramik sinkt neben den Heizkosten auch die Umweltbelastung.
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Fraunhofer-Institut für
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