Bald Ausstellung "Kostbarkeiten gesammelter Geschichte" in der Universitätsbibliothek Heidelberg
Vom 28. April bis 28. Oktober 2000 öffnet die Ausstellung ihre Pforten - Medien sind eingeladen zur Eröffnung am Donnerstag, 27. April, 18.15 Uhr, in der Aula der Alten Universität (Am Universitätsplatz, Grabengasse 1)
Am 28. April 2000 öffnet die Ausstellung "Kostbarkeiten gesammelter Geschichte" in der Heidelberger Universitätsbibliothek ihre Pforten. Sie illustriert das wechselvolle Schicksal der Universität und ihrer Bibliothek im Rahmen der historischen Kurpfalz. Die mehr als 160 Exponate - Handschriften, Inkunabeln, Drucke, Briefe, Graphiken, Gemälde - stammen ausschließlich aus eigenem Bestand. Für kurze Zeit wird innerhalb der Ausstellung auch das Original der Manesseschen Liederhandschrift, die berühmteste deutsche Handschrift des Mittelalters, zu sehen sein.
Alte, gewachsene Bibliotheken bewahren im Regelfall sehr wertvolle Bestände. Die einzelnen Stücke sind für sich bedeutsam, aber oft auch Zeugnisse spezifischer historischer Entwicklungen. Die Ausstellung schlägt einen Bogen von den Anfängen der Universitätsbibliothek Heidelberg bis ins frühe 20. Jahrhundert, ohne eine lückenlose historische Abhandlung anzustreben. In insgesamt acht Abteilungen illustrieren Bestände des eigenen Hauses Geschichte - vor allem in ihren Ausprägungen Gelehrten-, Buch- und Bibliotheksgeschichte.
Die Heidelberger Universitätsbibliothek, in den ersten 70 Jahren noch eine reine Handschriftenbibliothek, konnte am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges auf ein kontinuierliches, von den Kurfürsten gefördertes Wachstum zurückblicken. Dies ließ sie zu einer der bedeutendsten Bibliotheken der Welt und zudem zum protestantischen Armarium werden, zur geistigen Rüstkammer der seit Ottheinrich reformierten Kurpfalz. Neben bewusstem Agieren bestimmten jedoch ebenso Katastrophen wie die Wegführung der Bibliotheca Palatina nach Rom 1623 und die Zerstörung von Stadt und Universität im Pfälzischen Erbfolgekrieg das Schicksal der Bibliothek.
Das 18. Jahrhundert brachte reine Stagnation. Erst mit dem Übergang der rechtsrheinischen Pfalz an Baden 1803 erlebte die Universität einen unvermuteten Aufschwung. Hochschule und Bibliothek konnten sich, nun als Landeseinrichtungen, kontinuierlich konsolidieren. 1816 gelang es, die 847 deutschen Handschriften der Bibliotheca Palatina aus Rom zurückzuerhalten, 1826 die reiche Sammlung des aufgehobenen Zisterzienserklos-ters Salem zu erwerben.
Von Aufstieg, Fall und Wiederbeginn
Der Bestand der über 600 Jahre alten Universitätsbibliothek Heidelberg ist ein Spiegel aller Ereignisse in dieser Zeit. Aufstieg, Fall, Stagnation und Wiederbeginn haben signifikante Spuren hinterlassen. So hat sich ein einmaliges Kultursediment gebildet, das dem Haus ein unverwechselbares Gesicht verleiht und es zu einem bedeutenden Überlieferungsträger macht.
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erhältlich (im Buchhandel zu 48 DM, in der UB zu 38 DM). Die Ausstellung ist vom 28. April bis zum 28. Oktober 2000 in der Universitätsbibliothek Heidelberg, Plöck 107-109, zu sehen. Öffnungszeiten: Mo - Sa 10 - 18 Uhr, Do 10 - 20 Uhr; sonn- und feiertags geschlossen. Eintritt 5 DM, ermäßigt 3 DM.
Informationen unter 06221 542380 oder 542612 oder
ub@ub.uni-heidelberg.de
Rückfragen von Journalisten bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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