Ehrendoktor für Prof. Dr. Franz-Christian Czygan
Für seine Verdienste um die Entwicklung einer modernen Pharmazeutischen Biologie sowie um die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Ost und West hat die russische Universität Kaliningrad im April den Biologen Prof. Dr. Franz-Christian Czygan von der Universität Würzburg mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
Prof. Czygan ist nach dem Göttinger Völkerkundler Dietrich Rauschning und der Publizistin Marion Gräfin Dönhoff der dritte Deutsche, dem diese Ehrung zuteil wurde. Kaliningrad, das frühere ostpreußische Königsberg, war während des Kalten Krieges militärisches Sperrgebiet und selbst für russische Besucher kaum zugänglich. Nach dem Ende der Sowjetunion 1991 war Czygan einer der ersten ausländischen Professoren, der Kontakt zur Hochschule in der Stadt suchte, in der er 1934 geboren wurde und die er zum Ende des Krieges verlassen musste.
Neben dem Austausch von biologischen Forschungsergebnissen galt das besondere Augenmerk Czygans und seines Kaliningrader Partners, Prof. Dr. Viktor Dedkov, immer auch der Kooperation auf menschlicher Ebene: Deutsche und russische Studierende sollten und sollen die Möglichkeit erhalten, sich kennen zu lernen und miteinander zu arbeiten. Nur so könnten sie Verständnis für die gemeinsame, sehr wechselhafte Geschichte der beiden Völker aufbringen, wie Czygan bei der Feier sagte. Der Ende März 2000 emeritierte Ordinarius für Pharmazeutische Biologie betonte, er sehe die Verleihung des Ehrendoktors als Aufforderung, die Kontakte weiter auszubauen.
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