Erkenntnisse über die Wanderung von Krebszellen
Für ihre Forschungen über die Wanderung von Tumorzellen sind zwei Wissenschaftler von der Universität Würzburg ausgezeichnet worden. Den Preis von 5.000 Mark bekamen sie aber vor allem dafür, dass sie ein Modell entwickelt haben, mit dem ihre Erkenntnisse überhaupt erst möglich wurden.
Die Diplom-Biologin Wiebke Hayen und der Mediziner Dr. Volker Nehls erhielten den "Renate und Hans Lettré-Forschungspreis 2000" im April von der Gesellschaft für Zell- und Gewebezüchtung bei deren Jahrestagung in Münster. Die Auszeichnung wird von der Firma Olympus Europa GmbH gesponsert und jährlich für besondere Beiträge auf dem Gebiet der Zell- und Gewebekultur verliehen.
Wiebke Hayen hat untersucht, auf welche Weise die Wanderung von Tumorzellen durch Hyaluronsäure stimuliert wird. Hyaluronsäure ist ein Kohlenhydrat, das in nahezu allen Bindegeweben auftritt und das insbesondere in entzündetem Gewebe und in der Umgebung von Tumoren in erhöhten Konzentrationen vorliegt.
Ihre Untersuchungen führte die Biologin mit Hilfe des preisgekrönten Modells durch. Es beruht auf der Verwendung eines künstlichen Gewebes, einem so genannten Fibrin-Gel. Hierbei zeigte sich, dass die Hyaluronsäure in einem entstehenden Fibrin-Gel die Porengröße erhöht. Die weitere Analyse ergab, dass die Größe der Poren für die Wanderung und somit für die Metastasierung von Tumorzellen ein entscheidender Faktor ist. Mit dem Fibrin-Gel-Modell der Würzburger Forscher lässt sich nicht nur die Beweglichkeit von Zellen, sondern auch das Wachstum von Blutgefäßen messen.
Dr. Nehls leitet seit 1996 eine Nachwuchsgruppe im Rahmen des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung der Universität Würzburg, Wiebke Hayen erstellt in dieser Gruppe ihre Doktorarbeit.
Weitere Informationen: Dr. Volker Nehls, T und Fax (0931) 201-2771, E-Mail:
nehls@klin-biochem.uni-wuerzburg.de
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