Heisser Tipp für Abiturienten: Zwei neue Studiengänge in den Biowissenschaften an der TU München
Biochemie und Molekulare Biotechnologie
Internationales Profil - "Abiturienten-Hotline" eingerichtet
Dem Bekenntnis der Technischen Universität München zur Stärkung der Life Sciences im kürzlich veröffentlichten "Hochschulentwicklungsplan 2000" folgen Taten. Be-reits zum Wintersemester 2000/01 beginnen zwei internationale Studiengänge auf dem Gebiet der Biowissenschaften: Im "Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt" können sich Erstsemester im Studiengang "Molekulare Biotechnologie" einschreiben, während auf dem naturwis-senschaftlich-technischen Campus in Garching der Studiengang "Biochemie" beginnt.
Der neue Studiengang "Molekulare Biotechnologie" an der TU München ist wegen seiner betont naturwissenschaftlichen Ausrichtung einmalig in Deutschland. Molekulare Biotechnologie ist die Wissenschaft von der Gewinnung und Konstruktion natürlicher wie auch künstlicher Biomoleküle. Zu den Biomolekülen gehören die Proteine, die wichtigsten molekularen Funktionsträger in der belebten Natur. Mit der Gentechnik ist es möglich geworden, Proteine durch "Biosynthese" in Zellen zu produzieren. Das erlaubt sogar die Konstruktion künstlicher Biomoleküle mit verbesserten oder völlig neuen Funktionen. "Protein-Designer" entwickeln heute nicht nur neuartige Wirkstoffe für die Medizin, sondern auch molekulare Werkzeuge für den Einsatz in verschiedensten technischen Bereichen, von der Umweltanalytik bis zum Bio-Chip.
Der neue Studiengang "Biochemie" an der TU München unterscheidet sich konzeptionell von bestehenden Studienangeboten. Neue, zukunftsträchtige Fächer, wie z.B. Bio-Informatik, Proteomik, Bioanorganische Chemie und Biophysik, wurden integriert.
Als "Chemie des Lebens" bildet die Biochemie das Bindeglied zwischen Biologie und Chemie. Biochemiker analysieren die Organisation von Zellen und Organismen auf molekularer Ebene. Sie klären biochemische Reaktionsmechanismen auf. Analysiert werden ertwa der intrazelluläre Stofftransport, die Differenzierung von Zellen, Signalkaskaden und Reaktionen von Zellen auf Stress. Dazu bedienen sich die Biochemiker chemischer, molekularbiologischer und physikalischer Methoden.
Die Zulassung zu den beiden neuen Studiengängen erfolgt über ein Eignungsfest-stellungsverfahren. Gefragt sind begabte Studierende, die zunächst ein gemeinsa-mes Basisstudium bis zum 4. Semester durchlaufen. Es vermittelt die Grundlagen der Mathematik sowie der Naturwissenschaften Chemie, Biologie und Physik. Anschließend teilt sich die Ausbildung in zwei unterschiedliche Schwerpunkte: In Wei-henstephan erfolgt die Vertiefung in die Biotechnologie, wobei hier die Molekulare Biologie im Vordergrund steht. Nach dem Bachelor-Zwischenabschluß (B.Sc., 6 Semester) ist auch die Fortführung eines stärker ingenieurwissenschaftlich orientierten Studiums möglich (z.B. Lebensmitteltechnologie, Bioverfahrenstechnik). In Garching folgt nach dem Grundstudium die Biochemie mit starken Bezügen zu den molekularen Wissenschaften unter Struktur-/Funktionsaspek-ten. Beide Studiengänge dauern im Regelfall neun Semester und schließen mit dem "Master of Sciences" (M.Sc.) ab.
TU-Präsident Wolfgang A. Herrmann weist darauf hin, dass Absolventen der beiden neuen Studiengänge rapid wachsende Berufsfelder offen stehen. "Die Biologie löst die Chemie als Leitwissenschaft ab, und sie erschließt neue Arbeitsplätze in den biotechnologischen Anwendungen, insbesondere in den Bereichen Pharma/Gesundheit, Nahrung/Ernährung und Landwirtschaft. Deshalb ist die Biotechnologie ein neuer Fokus in der Mitte von Naturwissenschaft, Technik un Medizin an der Technischen Universität München."
Mit den neuen Studiengängen schärft die Technische Universität München auch das Profil des traditionellen Lehr- und Forschungsstandorts Freising-Weihenstephan. Nach den Worten des TU-Präsidenten stehen nicht nur die Chemie, sondern auch die Agrar-, Lebensmittel- und Ernährungswissenschaft vor neuen Herausforderungen, die der biotechnologischen Methoden mit molekularer Basis bedürfen. Hier entstünden neue Industrien, was sich schon jetzt an der Restrukturierung der Industrielandschaft abzeichne. Neben den Informationstechnologien sei es die Bio- und Gentechnologie, die große Wachstumsmärkte eröffne. Die biologischen Systeme Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen werden dabei zunehmend als Bioreaktoren für Roh- und Wirk-stoffe eingesetzt.
TU-Präsident Herrmann kündigte auch die grundlegende Erneuerung der Ernährungswissenschaft am Standort Freising-Weihenstephan zum Wintersemester 2001/02 an. Zu Schwerpunkten werden dort die Biomedizin, die Lebensmittelwissenschaft und die Public Health (Öffentliche Gesundheit).
Weitere Informationen:
Hotline Tel. 089 -289-22738 (werktags außer Samstag von 9 -12 und 13 - 16 Uhr)
Zentrale Studienberatung
e-mail: studienberatung@tu-muenchen.de
Persönliche Abiturienten-Beratung:
Molekulare Biotechnologie:
Lehrstuhl für Biologische Chemie
Prof. Dr. Arne Skerra
85350 Freising-Weihenstephan
Tel. +49-8161-71-4351
www.lrz-muenchen.de/~Biologische-Chemie
Biochemie:
Lehrstuhl für Biochemie
Prof. Dr. Johannes Buchner
Lichtenbergstr. 4
85747 Garching
Tel. +49-89-289-13340
www.chemie.tu-muenchen.de
Weitere Informationen:
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