Synagogen in Deutschland - Eine virtuelle Rekonstruktion
Seit einigen Jahren nutzt die Architektur CAD-Techniken, um kulturhistorisch interessante Bauten zu visualisieren. An der TU Darmstadt arbeiten Professor Koob und seine Mitarbeiter vom Fachgebiet CAD in der Architektur seit mehreren Jahren an der virtuellen Rekonstruktion von Gebäuden. Unter dem Eindruck des Brandanschlags auf die Lübecker Synagoge 1994 entstand das Projekt, einige ausgewählte Synagogen, die in der NS-Zeit zerstört wurden, in Computerbildern wieder erstehen zu lassen. Damit arbeiten die Wissenschaftler und Studierenden des Fachgebiets ein wichtiges Kapitel der deutschen Baugeschichte auf und erinnern zugleich in besonderer Weise an die einstige Vielfalt des jüdischen Lebens in Deutschland und dessen brutale Zerstörung.
Die Ergebnisse dieser Arbeit stellt eine Ausstellung vom 17. Mai bis zum 16. Juli 2000 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn vor. Den Schwerpunkt bilden die Rekonstruktionen von 14 ausgewählten Synagogen, die bis zu ihrer Zerstörung integraler Bestandteil der Stadtbilder von Berlin, Darmstadt, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Hannover, Kaiserslautern, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Plauen waren. Im Mittelpunkt stehen Simulationsfilme zu den Synagogen in Köln, Hannover und Plauen; weitere elf Synagogen werden in verschiedenen Stadien der Rekonstruktion und mit unterschiedlichen technischen Mitteln präsentiert. Virtuelle Rundgänge an Computerbildschirmen erschließen Fassaden und Innenräume der Gebäude.
Begleitend zu der Ausstellung "Synagogen in Deutschland. Eine virtuelle Rekonstruktion" wird am Montag, dem 15. Mai 2000, um 22.25 Uhr der 30-minütige Dokumentarfilm "Zerstörte Synagogen in Deutschland. Erinnerung aus dem Computer" in 3sat ausgestrahlt.
Wir möchten Sie bitten, auf die Ausstellung und die Sendung in 3sat in Ihren Medien hinzuweisen.
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