Zahnfüllungen aus Blattgold: Beständig und schonend
Habilitation über Zahnplomben, die schon im alten China benutzt wurden
Schon 1000 v. Chr. benutzten die "alten Chinesen" Zahnfüllungen aus feinstem Blattgold, das in die Karieslöcher gestampft wurde. In Europa ist diese Art der Zahnkonservierung seit dem 16. Jahrhundert bekannt, doch in der modernen Zahnmedizin nie richtig beachtet worden.
In seiner Habilitationsarbeit an der Universität Witten/Herdecke konnte jetzt der Oberarzt der Abteilung für konservierende Zahnheilkunde, Dr. Walter Kamann, nachweisen, dass dieses uralte Verfahren noch heute sehr aktuell ist: In kleinen Karieslöchern hält diese sog. Goldhämmerfüllung mit 20 Jahren ungefähr doppelt so lange wie Amalgam und schont dabei den Zahn. Goldhämmerfüllung heißt dieses Verfahren, weil das dünne Blattgold in dem sauber ausgebohrten Zahn in vielen Lagen mit sanften Schlägen eines kleinen Instrumentes festgeklopft wird. Dabei verformt sich das Gold so gut, dass es enger als andere Füllungen am Zahn anliegt. Außerdem gehen die dünnen Schichten untereinander eine Verbindung in ihrer Atomstruktur ein, so dass sie "wie aus einem Guß" im Zahn sitzen.
Dr. Kamann wird sich am
Mittwoch, den 17. Mai 2000 von 14 bis 16.35 Uhr
in der Universität Witten/Herdecke, Alfred-Herrhausenstr. 50
(bester Fototermin um 13.45 Uhr vor der Veranstaltung)
mit seinen Forschungsarbeiten über die Goldhämmerfüllung an der Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Witten/Herdecke vor einem Gremium aus einem niederländischen und drei deutschen Professoren der Zahnmedizin habilitieren. Kleine Geschichte am Rande: Prof. Plasschaert aus Nijmegen wird die wissenschaftliche Sitzung mit einem "Ständchen" auf der Violine ausklingen lassen. (César Frank, Sonate für Klavier und Violine, Klavier: cand. med. dent. Klaus Neuhaus)
Weitere Informationen im Dekanat an der Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, 02302/926-660
Weitere Informationen:
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