Aktuelle internationale Tendenzen in der Mediation
- eine Veranstaltungsreihe des Fachbereichs Sozialwesen
In der Veranstaltungsreihe "Aktuelle internationale Tendenzen in der Mediation" werden international renommierte ReferentInnen über ihre Konzepte und Erfahrungen berichten. Die Vorträge finden am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Potsdam, Friedrich-Ebert-Str. 4, Raum 4056 statt.
Die Reihe beginnt am Donnerstag, 11.05.2000, 12 Uhr mit dem Vortrag "The uses of mediation skills in the lesbian and gay community"von Joan Grant, Juristin und Mediatorin, Rainbow Solutions, London.
Joan Grant hat als Juristin in der britischen Ministerialverwaltung gearbeitet, ehe sie sich zur selbständigen Mediatorin ausbildete. Praktische Erfahrungen hat sie in der Konfliktvermittlung bei Nachbarschaftsstreitig-
keiten, bei Konflikten zwischen Opfern und Straftätern und zwischen Eltern und ihren Kindern. Frau Grant arbeitet unter anderem mit ehrenamtlichen Mediatorinnen beim Täter-Opfer-Ausgleichs-Projekt "Amends" in London-Waltham und baut einen Mediationsdienst ("Rainbow Solutions") für Konflikte in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und für Konflikte dieser Partnerschaften mit Behörden und Nachbarn auf. Anhand von Fallbeispielen und unterstützt durch ein Rollenspiel wird sie in englischer Sprache über beide Aspekte ihrer Tätigkeit referieren.
Den zweiten Vortrag "Invitations to responsibility - Einladung zur Verantwortlichkeit" hält am Donnerstag, 18.05.2000, 10 Uhr, Herbert Wolpert, Klinischer Psychologe und Mediator, MIRA - Companions for Development, Schwäbisch Hall.
Im Anschluss an den Vortrag bietet Herr Wolpert einen Workshop "Power and Control - Macht und Kontrolle.
Neuseeländische Erfahrungen zum Thema Gewalt" an.
Herbert Wolpert hat als klinischer Psychologe und Mediator einige Jahre in Neuseeland gearbeitet. Er kennt und nutzt die dort neu entwickelten Ansätze zum Umgang mit und zur Bearbeitung von Gewaltsituationen in Familien.
Frauenhäuser gibt es nicht, es wird dort direkt mit den gewalttätigen Männern strafrechtlich und/oder therapeutisch gearbeitet, sie werden notfalls aus den Familien herausgeholt. Der Lebenszusammenhang von Frau und Kindern bleibt erhalten. Wie dieser erfolgreich wirkende Ansatz im einzelnen aussieht, erläutert Wolpert im Vortrag.
"Außergerichtlicher Tatausgleich bei innerfamiliärer Gewalt in Österreich" ist Thema des Vortrags von Dr.Ed Watzke, Soziologe und Mediator, ATA Wien, am Freitag, 30.06.2000, 12 Uhr.
Dr. Ed Watzke gilt als ein wesentlicher Repräsentant des Außergerichtlichen Tatausgleichs (ATA) in Österreich, der im Vergleich zum Täter-Opfer-Ausgleich in Deutschland eine längere Tradition und einen umfangreicheren Anwendungsbereich aufweist. Ed Watzke hat sich als Autor vor allem mit der Methodik der Konfliktschlichtung und mit dem Spannungsverhältnis zur Strafjustiz auseinander gesetzt. In seinem Vortrag mit anschließender Diskussion wird er sich besonders den Möglichkeiten der Konfliktschlichtung bei innerfamiliärer Gewalt zuwenden.
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