Internationale Agrarforschung hilft Welternährung sichern
Globales Forum stärkt Forschungspartnerschaften
Dresden, 19.Mai. Armut und Hunger zu beseitigen sind die vorrangigen Ziele der Entwicklungspolitik. Know-How-Transfer allein reicht jedoch nicht aus. Drastische Veränderungen tun Not, allen voran eine innovative, am nachhaltigen Erfolg orientierte Landbewirtschaftung. "Es ist notwendig, diese mehr als bisher gemeinschaftlich voranzutreiben", betonte H.-Jochen de Haas, Leiter des Referates ländliche Entwicklung und Welternährung im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), anlässlich der heutigen Auftakt-Pressekonferenz zum Global Forum on Agricultural Research (GFAR) in Dresden.
Entwicklungsorientierte Agrarforscher erreichten in den letzten drei Jahrzehnten in einem weltweiten Netzwerk, der Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR), wissenschaftliche Spitzenleistungen. Ihre Arbeit zielt nicht allein auf Steigerung der Nahrungsmenge und -qualität, sondern zunehmend auch auf Existenzsicherung: Über 70 Prozent aller Einwohner von Entwicklungsländern sind unmittelbar von der Landwirtschaft abhängig.
Die praktische Umsetzung der Forschungsergebnisse indes blieb hinter den theoretischen Möglichkeiten zurück. Um mit den Nutzern der Forschung und potenziellen Partnern bei der Verbreitung ihrer Ergebnisse in einen Dialog zu treten, wurde auf Initiative der CGIAR 1996 das Global Forum gegründet. Alle in die Förderung der Landwirtschaft im Süden involvierten Interessensgruppen - Forscher ebenso wie Vertreter aus Nichtregierungs- und Bauernorganisationen und der Privatwirtschaft - erhalten damit ein gemeinsames Dach, unter dem sich strategische Partnerschaften bilden können. Diese Bündnisse sollen eine tragfähige Brücke schlagen zwischen Theorie und Praxis, um einem angesichts der zunehmenden Nahrungs- und Ressourcenverknappung vordringlichen Gebot der Stunde Rechnung zu tragen: wertvolles Wissen mit geringstmöglicher Zeitverzögerung nutzbringend anzuwenden.
Gelungene Beispiele solcher Partnerschaften gibt es bereits. Eines davon ist die jüngste Entwicklung und Verbreitung einer besonders schädlingsresistenten Maissorte, die insbesondere in trockenen und unfruchtbaren Böden des südlichen Afrika um bis zu 75 Prozent ergiebiger ist als herkömmliche Sorten. Bereits ihre Entwicklung, so berichtete Timothy Reeves vom Institut zur Verbesserung von Mais und Weizen (CIMMYT), einem der 16 CGIAR-Institute, heute in Dresden, war partizipativ: Nichtregierungsorganisationen, Kleinbauern und ländliche Schulen waren von Beginn an einbezogen. Die Folge: Die Verbreitung der neuen Sorte wurde für alle Beteiligten zum persönlichen Anliegen und für viele Kleinbauern rasch zu einer wertvollen neuen Stütze ihrer landwirt-schaftlichen Existenz.
Telefonische Auskünfte während des GFAR: Maria Weitz (BEAF) 0170-46 53 397
Weitere Informationen:
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