Tagungen zur Mustererkennung an der Kieler Universität
In der Woche vom 10. bis 15. September finden an der Kieler Universität zwei Tagungen zur Mustererkennung statt, die vom Institut für Informatik und Praktische Mathematik der CAU (Prof. Gerald Sommer) organisiert werden. Auf dem Gelände der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät treffen sich vom 13. bis 15. September die in der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung (DAGM e.V.) vereinigten Wissenschaftler und Anwender zu ihrer 22. Jahrestagung.
Die etwa 170 Teilnehmer stellen ihre neuesten Ergebnisse zur Diskussion, die sie auf Gebieten wie Computer-Sehen, Bildverarbeitung, Sprachverstehen und Robotik erarbeitet haben. Diese aktuellen Probleme der Computeranwendung sind für die Wirtschaft von großem Interesse. Ein Kontaktforum "Industrie und Wirtschaft'' flankiert die Tagung, um den Austausch zwischen akademischer Forschung und Anwendung zu befördern.
Mit dem Kontaktforum "Junge Wissenschaftler'' werden neue Wege beschritten, auch Studierenden Gelegenheit zur Präsentation ihrer Arbeiten und zum Knüpfen von Kontakten zu geben.
Der mit 10.000 DM dotierte Olympus-Preis für hervorragende Arbeiten zur Mustererkennung wird zu Beginn der Tagung verliehen. Die besten Beiträge der diesjährigen Tagung werden am Freitag mit dem DAGM-Preis (5.000 DM) und fünf Anerkennungspreisen (1.000 DM) ausgezeichnet.
Im Vorfeld dieser nationalen Tagung, nämlich vom 10. bis 11. September, findet zum zweiten Mal in Kiel die internationale Tagung Algebraic Frames of the Perception-Action Cycle (AFPAC 2000) in den Räumlichkeiten des Mathematischen Seminars statt. Dahinter verbirgt sich die Entwicklung und Nutzung anspruchsvoller mathematischer Methoden, um selbständig agierende technische Systeme zu entwickeln. Zirka 80 Teilnehmer aus vielen Ländern diskutieren, wie Wahrnehmung und Handeln miteinander verschmolzen werden können. Prof. Sommer und Prof. Zeevi (Technion Haifa, Israel), die in einem MINERVA-Projekt zusammenarbeiten, sind die Organisatoren dieser Tagung.
Die Brücke zwischen beiden Tagungen bilden zwei ganztätige Tutorien am Institut für Informatik und Praktische Mathematik mit etwa 70 Teilnehmern. Eines dieser Tutorien wird Dr. Josef Pauli aus Kiel gestalten. Er führt die Hörer in die Grundlagen des Entwurfes sehender Roboter ein. Die vorgestellte Methodik wurde von ihm in den letzten Jahren am Lehrstuhl für Kognitive Systeme der Technischen Fakultät der CAU entwickelt. Die Verschmelzung von Computer-Sehen, Robotik und Neuroinformatik in neuartigen, intelligenten technischen Systemen bildet den Arbeitsschwerpunkt der von Prof. Sommer geleiteten Gruppe junger Wissenschaftler. Für das hohe praktische Innovationspotential dieser Arbeiten spricht die sehr gute Beteiligung von Hörern aus der Wirtschaft an den Tutorien.
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