Vor 150 Jahren wurde Prof. Hermann Müller(-Thurgau) geboren
Der Name "Müller-Thurgau" ist wohl jedem Weintrinker ein Begriff, doch wissen viele nicht, wem sie das köstliche Getränk zu verdanken haben: Am 21. Oktober ist es 150 Jahre her, dass sein Schöpfer, Hermann Müller, in Tagervilen am Schweizer Ufer des Bodensees geboren wurde.
Der Sohn eines Bäckermeisters lernte schon früh die Arbeit am Rebberg kennen, war ein intelligenter, strebsamer Schüler und fand in seinem Lehrer Direktor Rebsamen einen Förderer und Mentor. Im Herbst 1869, gerade 19 Jahre alt, wurde Hermann Müller Realschullehrer in Stein. 1872 begann er in Zürich ein Botanik-Studium und wurde Fachlehrer für Naturwissenschaften. Schließlich erhielt er die Gelegenheit, bei dem führenden Pflanzenphysiologen jener Zeit, Prof. Dr. Julius von Sachs (1832 - 1897) in Würzburg zu arbeiten und promovierte dort 1874 zum Doktor der Naturwissenschaften.
Sicherlich machte er in seiner fränkischen Zeit auch Bekanntschaft mit dem Frankenwein und lernte Sebastian Englert, den Weinbaupionier aus dem Weinort Randersacker bei Würzburg kennen. Dieser gründete damals gerade die erste Weinbauschule in Franken und beschäftigte sich unter anderem auch mit der Züchtung neuer Sorten.
Dr. Hermann Müller wurde 1876 zum Leiter des Instituts für Pflanzenphysiologie in der Forschungsanstalt Geisenheim und
später zum Professor ernannt. Als er 1890 aus der Schweiz den Ruf erhielt, dort eine Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau zu gründen, ergriff er die Gelegenheit und kehrte in seine Schweizer Heimat zurück. Aus 150 Sämlingen, die er in Geisenheim gezüchtet hatte und mit nach Wädenswil nahm, kristallisierte sich der Sämling 59 - die heutige Müller-Thurgau-Rebe - als besonders wertvoll heraus.
Prof. Dr. Hermann Müller starb am 18. Januar 1927 in Wädenswil.
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