Wie entsteht "sinnvolles Verhalten"?
Am kommenden Montag, dem 27. November 2000, findet in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften der nächste öffentliche Montagsvortrag statt. Im Mittelpunkt steht dieses Mal die Thematik "Sensorische Systeme - Zur Biologie der Wirklichkeit". Referent ist der Zoologieprofessor Dr. Friedrich G. Barth von der Universität Wien, der der Bayerischen Akademie der Wissenschaften seit 1998 als korrespondierendes Mitglied angehört.
In seinem Vortrag wird Friedrich G. Barth darstellen, wie sinnvolles Verhalten von Organismen entsteht. Er geht dabei von deren sensorischen Systemen, also den Sinnesorganen, als Mittler zwischen einem tierischen Organismus und seiner Umwelt aus. Man könnte die Sinnesorgane auch als biologische Interfaces bezeichnen, welche zu all den Informationen verhelfen, die das Gehirn für die Gestaltung sinnvollen Verhaltens braucht - vergleichbar mit Fenstern, durch die der Organismus die Umwelt sieht.
Barth möchte aufzeigen, dass es dabei nicht lediglich um Informationen über abstrakte Wahrheiten, sondern vielmehr um das Überleben und den Grad der Fitness des jeweiligen Organismus' geht. Deshalb sei das Bild, welches die Sinnesorgane und die ihnen nachgeschalteten nervösen Strukturen von der Welt entwerfen, auch kein im physikalischen Sinne allumfassendes. Es wäre vielmehr ausreichend und maßgeschneidert im Hinblick auf die artspezifischen Verhaltensprogramme, d.h. in hohem Maße gefiltert und verzerrt. Dies, so Barth, gelte für eine Biene genauso wie für eine Spinne, einen Fisch, Frosch, Vogel oder den Menschen. Typische Abläufe, beginnend mit der meist bereits sehr selektiven Aufnahme eines Reizes bis hin zum entsprechenden Verhalten, wird Friedrich G. Barth in seinem Vortrag erläutern.
Der Vortrag Prof. Barths beginnt am Montag, dem 27. November 2000, um 19.00 Uhr im Vortragssaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Marstallplatz 8 (in der Münchner Residenz am Hofgarten) und richtet sich an eine interessierte Öffentlichkeit.
Weitere Informationen:
http://www.badw-muenchen.de/presse/rapre.htm