Vater der BAFöG-Planung geht in den Ruhestand
Am vergangenen Freitag, dem 9. März 2001, verabschiedete der Leiter des Instituts für Angewandte Informationstechnik der GMD (FIT), Prof. Dr. Matthias Jarke, den langjährigen Institutsmitarbeiter Dr. Udo Wauschkuhn in den Ruhestand.
Nach Studium und hervorragender Promotion in Mathematik an der Universität Bonn wurde Dr. Wauschkuhn im Jahre 1968 einer der ersten wissenschaftlichen Mitarbeiter der GMD und trug als Leiter des Vorstandsstabs wesentlich zum Aufbau der GMD bei.
Mitte der 70er Jahre kehrte Dr. Wauschkuhn in die Wissenschaft zurück. Am GMD-Institut FIT entwickelte er das Mikrosimulationsmodell BAFPLAN, mit dem die Wirkungen des Bundes-Ausbildungsförderungs-Gesetzes (BAFöG) auf öffentliche Haushalte und Studienverhalten der Bevölkerung abgeschätzt werden können. Dieses Modell hat er bis heute immer weiter verfeinert. Keine BAFöG-Reform wurde ohne Dr. Wauschkuhns Analyse im Bundestag diskutiert. Und genau am Tag der Verabschiedung des Wissenschaftlers beschloss der Bundesrat die diesjährige BAFöG-Reform, die nach Wauschkuhns Prognose 80.000 zusätzlichen Studierenden eine Finanzierung ermöglichen wird. Seine letzten Arbeitstage in der GMD waren daher genau so erfüllt und erfolgreich wie die ersten.
"Unsere Aufgabe wird weiterhin bleiben, abzuschätzen, wie die Änderungen gesetzlicher Rahmenbedingungen sich auf den Sozialbereich, die öffentlichen Haushalte und die freie Wirtschaft auswirken können. Auch zukünftig in der Fraunhofer Gesellschaft wollen wir dieses Ziel verfolgen und eine neue Generation agentenbasierter Simulationsumgebungen entwickeln", betonte Prof. Jarke in seiner Ansprache.
Sankt Augustin, den 13. 3. 2001
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