Angeborene Fehlbildungen an Kopf und Wirbelsäule
Angeborene Fehlbildungen am Kopf oder im Bereich der Wirbelsäule stigmatisieren betroffene Patienten ihr Leben lang. Häufig wird auch zu unrecht vermutet, dass die körperliche Entstellung mit schwerer geistiger Behinderung einhergeht. Die intellektuelle Leistungsfähigkeiten ist jedoch bei manchen dieser Missbildungssyndrome völlig intakt Mit dem klinischen Erscheinungsbild, operativen Korrekturmöglichkeiten und der sozialmedizinischen Langzeitbetreuung bei angeborenen Fehlbildungen von Kopf, Gehirn, Wirbelsäule und Rückenmark beschäftigt sich am kommenden Mittwoch, 23. Mai 2001, eine Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM).
Die um 17.30 Uhr im Hörsaal L 20 im Lehrgebäude des Zentralklinikums beginnende Veranstaltung macht deutlich, dass es sich bei den meisten der Fehlbildungssyndrome in diesem Bereich um dynamische Krankheitsbilder handelt, bei denen es auf die rechtzeitige Diagnose und frühzeitige Therapie sich entwickelnder neurologischer Ausfallserscheinungen ankommt. Im Rahmen der Vorträge werden zunächst die knöchernden Fehlbildungen am Gehirn- und Gesichtsschädel dargestellt. Die plastisch-rekonstruktiven Eingriffe werden in diesem Bereich durch gemeinsames Vorgehen von Neurochirurgie sowie Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie durchgeführt. Die anschließende Darstellung der Missbildungssyndrome des Gehirns und des Rückenmarks wird dann unmittelbar überleiten zu der für diese Patienten nicht hoch genug einzuschätzenden sozialmedizinischen Langzeitbetreuung. Unverzichtbar ist dabei eine intensive Zusammenarbeit des behandelnden Kernteams mit der Elternselbsthilfe und allen zu beteiligenden Spezialeinrichtungen.
Referenten der Vortragsveranstaltung am 23. Mai sind Dr. Dr. Johannes Kleinheinz von der Klinik für Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie und Dr. Angela Brentrup von der Klinik für Neurochirurgie des UKM, ferner Dr. A. Ermert von der Spina-bifida-Ambulanz des Kinderneurologischen Zentrums Mainz sowie M. Grahn als Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft "Spina bifida und Hydrocephalus" in Münster. Zum Abschluss ihrer Sitzungsreihe im laufenden Sommersemester beschäftigt sich die Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am 27. Juni 2001 mit dem aktuellen Thema BSE und Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
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