Klinikgesellschafter
Klinikgesellschafter
Universitätsklinikum Ulm und Rheumaklinik Bad Wurzach sind Geschäftspartner
Reha mit beschränkter Haftung: Die Waldburg-Zeil-Kliniken und das Universitätsklinikum Ulm, langjährige Partner in Sachen Rehabilitationsmedizin, verwirklichen die bundesweit erste gesellschaftsrechtliche Beteiligung eines Universitätsklinikums an einer privatwirtschaftlichen Rehabilitationseinrichtung. Beide Partner beteiligen sich mit je 50 Prozent. Die Gesellschaft ist gemeinnützig orientiert; Überschüsse des Klinikbetriebs fließen in die Weiterentwicklung von Forschung und Lehre. Die Geschäftsführung obliegt gemäß Managementvertrages den Waldburg-Zeil-Kliniken. Bestehende Verträge zwischen Krankenkassen und Rehakliniken werden nicht tangiert, auch an der Bettenzahl soll sich nichts ändern.
Therapien aus einem Guß
Kostendruck und steigende Ansprüche haben - wir hören es seit längerem - ein Umdenken im öffentlichen Gesundheitswesen erforderlich gemacht. Erfreulicher Nebeneffekt dieses vielzitierten Paradigmenwechsels: »König Kunde Patient« ist in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, wird ausgiebig umworben und informiert. Auch die enge Vernetzung von Akutmedizin und Anschlußheilbehandlung (Rehabilitationsmedizin) fügt sich in diesen allgemeinen Trend. Da die Rehabilitationskonzepte hierbei mit dem Akutmediziner abgestimmt werden, können dem Patienten Behandlungen »aus einem Guß« geboten werden. Dabei konzentriert sich das Akutkrankenhaus auf seine jeweiligen therapeutischen Spezialitäten, seine »Kernkompetenz«. Ein reibungsloser, weil vorher abgesprochener Übergang in die Rehaklinik gleicher Trägerschaft stellt sicher, daß der Qualitätsstandard der Akut- in der Anschlußheilbehandlung gewahrt wird. Diese Behandlungskonzentration hat mehrere spezifische Nebenwirkungen - durchweg positive, wohlgemerkt: sie verkürzt zum einen die Verweildauer - ein Effekt, den vor allem die Patienten begrüßen werden, in dem außerdem Krankenkassen und Politiker ein Werkzeug entdeckt haben, die Kostensteigerungen im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen. Und: die Behandlungen werden nicht nur kürzer und billiger, sie werden qua Kooperation auch besser, konzeptionell konsistenter, und sie lassen sich präziser auf den Patienten abstimmen.
Erfolgsmessung
Im Falle Ulm soll der öffentlich-privatwirtschaftliche Schulterschluß auch der Forschung und Lehre zugute kommen - namentlich in Gestalt des »Forschungsinstituts für Rehabilitationsmedizin an der Universität Ulm«, das von einer Stiftung der Landesversicherungsanstalt (LVA) Baden-Württemberg sowie der Universitäts- und Waldburg-Zeil-Kliniken getragen wird. Geleitet wird das Forschungsinstitut von Prof. Dr Eckart Jacobi. Geschäftsstelle ist die Rheumaklinik Bad Wurzach, eine »Außenstelle« befindet sich im Ulmer Universitätsklinikum. Das Institut repräsentiert einen von acht einschlägigen Forschungsverbünden in Deutschland und hat als solches laut eigener Angabe »in nicht unerheblichem Umfang« Teil an den rund 40 Millionen Mark, die das Bundesforschungsministerium gegenwärtig für die Rehaforschung bereitstellt. Schwerpunkt des Zentrums an der Universität Ulm, in dem Wissenschaftler aus Universitäten und rehabilitationsmedizinischen Einrichtungen mit Vertretern von Rehabilitationsträgern zusammenarbeiten, ist die Erfolgsmessung: Verlauf und Ergebnis von Rehabilitationsmaßnahmen sollen am konkreten Fall bestimmt und unter epidemiologischen und gesundheitsökonomischen Gesichtspunkten bewertet werden.
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