"Juniorprofessur" für Medizin ungeeignet
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) lehnt die geplante Einführung von "Juniorprofssuren" für den Medizinbereich ab, da sie mit den Anforderungen der ärztlichen Weiterbildung nicht vereinbar ist. Deshalb sollte im Bereich der Medizin eher über ein konstitutionelles Evaluationsprogramm für junge Wissenschaftler und über die Modifikation der Habilitation nachgedacht werden.
In allen Bereichen der klinischen Medizin hat die Facharztweiterbildung für junge Ärzte höchste Priorität. Die Belastungen durch die Weiterbildung einerseits und die Forschungsverpflichtungen eines "Juniorprofessors" andererseits sind nach übereinstimmender Ansicht der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften jedoch nicht in Einklang zu bringen.
Daher schlägt die AWMF vor, stattdessen im Bereich der Medizin ein einheitliches, konstitutionelles Evaluationsprogramm der medizinischen Fakultäten für junge Wissenschaftler zu entwickeln, wobei qualifizierten Nachwuchswissenschaftlern auch direkt Forschungsmittel zur Verfügung gestellt werden sollten. Damit könnnten sie sich in ihrer eigenen klinische Funktion zeitweise vertreten lassen, um im Labor oder an auswärtigen Institutionen zu arbeiten.
Die AWMF schlägt außerdem die Beibehaltung und Modifikation des Habilitationsverfahrens vor, wobei die Habilitationsordnungen der Fakultäten vereinheitlicht werden sollten. Insbesondere die Förderung der kumulativen Habilitation wird dringend empfohlen.
Der vollständige Text der Stellungnahme kann über den unten eingerichteten "Link" bei "AWMF online" abgerufen werden.
Weitere Informationen:
http://awmf.org/res/res-junp.htm