Prof.Dr. Hartmut Böhme - Kulturgeschichte des Wassers
Im Rahmen der Umweltringvorlesung "Wasser - Elixier des Lebens" spricht Prof. Dr. Hartmut Böhme (Humboldt-Universität Berlin) am Montag, den 28. Mai 2001, um 19 Uhr im Marta-Fraenkel-Saal des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden zum Thema "Kulturgeschichte des Wassers".
Hartmut Böhme ist Professor für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte und Direktor des Instituts für Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist einer der wichtigsten deutschen Kenner der Natur- und Technikgeschichte in den Überschneidungsfeldern von Philosophie, Kunst und Anthropologie.
Seit den achtziger Jahren hat sich Prof. Dr. Böhme in mehreren Veröffentlichungen mit dem Verhältnis des Menschen zur Natur beschäftigt, z.B. in "Kulturgeschichte des Wassers" (1988) und in "Feuer Wasser Erde Luft. Kulturgeschichte der Naturwahrnehmung in den Elementen" (1996, gemeinsam mit Gernot Böhme).
Prof. Dr. Böhme interessiert sich für die "Unerschöpflichkeit des Wassers als Reservoir kultureller Symbolwelten". Dazu gehören Durst und Ertrinken, die Schwerelosigkeit des Schwimmens und das Fallen von Schneeflocken, die Aufformungen von Tälern, Küsten und Grotten, die Reinigung von Körper und Geist, die religiöse Taufe und die medizinische Hygiene. Böhme behauptet, dass das Denken und die Kunst Europas ohne die Geschichte des Wassers nicht verstanden werden können. Seine Kernthese: Die Verdrängung des symbolischen Gehalts des Wassers hat die rücksichtslose Ausbeutung, Verschwendung und Zerstörung dieses Elements zur Kehrseite.
Die Umweltringvorlesung "Wasser - Elixier des Lebens" ist eine Kooperationsveranstaltung der Stiftung Deutsches Hygiene-Museum mit der TU Umweltinitiative (TUUWI), gefördert durch das Bildungswerk Weiterdenken e.V. in der Heinrich-Böll-Stiftung.
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen:
http://www.dhmd.de