Charité Forscher ausgezeichnet
AUS DER MEDIZIN FÜR DIE MEDIEN 22-2001
Auf dem "Hauptstadtkongreß" in Berlin ist am 16. Mai 2001 die Forschergruppe "OP 2000" um Professor Peter Schlag von der Robert- Rössle-Klinik der Charité anteilig (2. Platz des dreigeteilten) diesjährigen "Deutschen Innovationspreises Medizin und Gesundheit" ausgezeichnet worden. Der insgesamt mit 20.000 DM dotierte Preis, der zum vierten Mal vergeben wurde, gilt zukunftsweisenden Modellen für innovative Lösungen auf dem europäischen Gesundheitsmarkt.
Die Arbeitsgruppe um Professor Schlag, der auch die Herren Drs. Georgi Graschew, Stefan Rakowsky, Thomas Moesta, Theo Roelofs, Evangelos Balanos angehören, wurde für ihr von der Europäischen Union langfristig gefördertes Projekt G.A.L.E.N.O.S. prämiert. Dieses Akronym steht für "Generic Advanced Low-cost trans-European Network Over Satellite".Es handelt sich um ein Satelliten-basiertes System für länderübergreifende medizinische Kommunikation, das langfristig zur Ökonomisierung aufwendiger medizinischer Leistungen beitragen wird.
In vielen Einzelschritten wurde ein System entwickelt, das speziell für interaktive telemedizinische Anwendungen geeignet ist. So sind Videokonferenzen mit Datenaustausch zu klinischen Befunden einschließlich Tele-Radiologie und Tele-Pathologie möglich. Die bis zu sechs Videokonferenzpartner können einander sehen und hören und gleichzeitig Daten - als stehende oder bewegte Bilder (Videosequenzen) - austauschen und mit dem Geprächspartner mittels Pointer auch über spezielle Problemfelder, beispielsweise auf mikroskopischen Bildern, konferieren. Damit kann Expertenwissen für den Einzelfall, auch in abgelegenen Gebieten innerhalb der Europäischen Union, verfügbar gemacht werden (Tele-Consulting).
Langfristig eignet sich das System auch für das sogenannte Tele-Teaching und eröffnet damit die Möglichkeit der Verlagerung medizinischer Ausbildung in eine Art virtuelle Universität.
Silvia Schattenfroh
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